Nach dem Willen von AOL Time Warner soll bei VIVA kräftig gespart werden. Erstes Opfer: VIVA Plus. Der Anfang des Jahres gestartete Sender wird zu einem reinen Clip-Kanal umgebaut.

Köln (ebi) - VIVA-Großaktionär AOL Time Warner will die Sendergruppe "optimieren". Betroffen ist vor allem der Musik-Kanal VIVA Plus. Vermutungen, der US-Medienriese halte das Sende-Konzept für gescheitert, gab es schon länger.

Der Anfang des Jahres als "CNN des Musik-TV" mit eigenen Korrespondenten in Weltstädten wie New York, London oder Los Angeles gestartete Sender wird, ähnlich dem niederländischen VIVA-Ableger "The Box", zu einem reinen Clip-Kanal umgebaut. Zuschauer haben dabei die Möglichkeit, gegen Gebühr ihre Lieblings-Clips per Telefon auszuwählen.

Die bisherige VIVA Plus-Redaktion werde dann nicht mehr gebraucht, räumte Martina Bruder, die neue Chefin der deutschen Sendergruppe, gegenüber dpa ein. Der Kölner Stadt-Anzeiger hatte unter Berufung auf VIVA PLus-Mitarbeiter berichtet, dass die meisten der 70 Beschäftigten entlassen würden. Alle Studio- und Drehtermine seien bereits abgesagt. VIVA-Chef Dieter Gorny wollte den Bericht nicht bestätigen.

AOL hält derzeit 46,1 Prozent der Stimmen an der VIVA Media AG. Mit der Neupositionierung reagiere die Sender-Gruppe auf das "schwierige Marktumfeld", sagte Gorny. VIVA hatte Ende Juli mitgeteilt, dass der zu erwartende Umsatz im laufenden Geschäftsjahr statt 125 Millionen Euro nur 109 Millionen Euro betragen werde. Der Gewinn sinke damit von 37 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro. Derweil vereinbarte VIVA eine tägliche, halbstündige Programmkooperation mit der China Entertainment Television Broadcast Ltd. Mit der Show "Viva Music" werden ab dem 30. September 80 Millionen Haushalte in Asien erreicht.

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Viva Plus CNN des Musikfernsehens

Am 7. Januar geht der Nachfolgesender von Viva 2 auf Sendung. Die Zuschauer können das Programm von Viva Plus, ein Mix aus Musikreportagen, News und Videoclips, teilweise über Internet, Telefon oder SMS mitgestalten, hieß es.

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