Paukenschlag: Nach 33 Jahren ist der Dichter und Provokateur des Post-Punk zurück.

Berlin (mis) - "Concentration, please!", bellt Kiev Stingl gleich zu Beginn wieder mit diesem Drill-Seargent-Organ, so dass man beim Hören unweigerlich zusammenzuckt. So war es auch damals, als der Hamburger Dichter mit visionären Alben wie "Teuflisch" (1975) oder "Hart Wie Mozart" (1979) dem Zeitgeist sagte, wo es lang geht, dieser dann aber leider woanders abbog. Untergetaucht seit 1989, erscheint nun auf dem Klangbad-Label des Faust-Gründers Hans-Joachim Irmler eine EP mit unveröffentlichten Texten des mittlerweile 79-Jährigen, neu vertont. Darunter auch "Spiel den Brief":

Der Song ist Teil der am 14. Oktober erscheinenden EP "X R I NUIT", für die Niklas David von Audiac als musikalischer Leiter fungierte. Das Ausgangsmaterial stammt aus dem Jahr 1982, als nach drei gemeinsamen Alben die gute Zusammenarbeit mit dem frühen Förderer Achim Reichel zerbrach und Stingl Deutschland den Rücken kehrte.

Die kleine Sensation der Rückkehr des mythenumrankten Dichters und Post-Punk-Provokateurs inszeniert David angemessen feierlich mit einem soghaften Kirchenorgel-Sound, später steigert sich "Spiel den Brief" in einen sphärisch-pluckernden Elektrobeat hinein. Der Clip besteht aus altem Super-8-Filmmaterial aus Stingls Privatarchiv. Ein Interview mit dem in Berlin lebenden Underground-Künstler lest ihr demnächst auf laut.de.

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