Unser Fotograf beobachtete für euch übers Wochenende die riesige Metalsause.

Wacken (aus) - "Boah, und ihr wollt zelten?", werden wir bei der Ankunft gefragt. "Ganz viele sind schon abgereist. So hoch stand bei denen das Wasser im Zelt", meint der verwunderte Ordner und zeigt mit seinen Armen einen Abstand von gefühlt einem halben Meter. Davon lassen wir uns freilich nicht abschrecken. Und tatsächlich, irgendwo ganz hinten zwischen einer Meute Franzosen und ein paar längst volltrunkenen Skandinaviern finden wir am Waldrand ein Plätzchen.

Dabei drohte die 26. Ausgabe des weltweit wohl größten Metalfestivals tatsächlich im Schlamm unterzugehen. Am Mittwochabend kam niemand mehr mit dem Auto auf den Zeltplatz. Den Shuttlebus für Bahnreisende gibts aber umsonst - und die Wacken-Crew schuftet Tag und Nacht um dieser Schlammschlacht wenigstens ein bisschen Einhalt zu gebieten.

Fotogalerie Wacken: Mensch gegen Natur

Das stört waschechte Wackener natürlich wenig - die freuen sich erst mal aufs Line-Up mit Dark Tranquillity oder Savatage. Der Weg zu den Bühnen dauert zwar eine halbe Ewigkeit, weil man ständig im Schlamm stecken bleibt - aber hey, ist Wackeeeeeeen!!!

Die alles überschwemmenden Niederschläge sind am Freitag zum Glück überstanden, der verteufelte Wettergott hat die Gebete erhört: Louder Than Hell wird mit den ersten Sonnenstrahlen gesegnet. Das tut nicht nur Leib und Seele gut, sondern auch den vielen Ständen, die im Dorf Wacken hochsprießen wie Pilze in einem feuchten Waldboden.

Hier gibts neben diversen Hinterhof-Bierständen auch allerhand Softeis oder Käse zu entdecken. Jeder Bürger mit einem Hauch von Geschäftssinn bringt sein Talent an den Tag, bevor die Meute zurück aufs Gelände zu Oomph! oder In Flames strömt - und sei es ein 12-jähriger Gitarrist, der einfach nur aus Bock zockt. Das ist Wacken. Hier bockt was fetzt, egal ob jung oder alt!

Sturm, Regen, Sonne - alles Kleinigkeiten

Endlich meint es der Wettergott am Samstag gut mit den 70.000 Wackenern von fern und nah. Die Sonne zeigt sicht, die Stimmung ist am Überkochen und passend dazu heizen Pampatut die Fans weiter auf und reißen einen Witz nach dem anderen auf der Wackinger Stage.

Die große Metalsause neigt sich einem entspannten, geradezu sommerlichen Abschluss entgegen: Judas Priest, Suicide Silence oder Cannibal Corpse lassen es am letzten Tag noch krachen, ehe sich ein Großteil der Fans wieder auf die Heimfahrt begiebt. Sturm, Regen, Matsch, Sonne - ein richtiges Metalfestival lässt sich von derlei Kleinigkeiten nicht aus der Bahn werfen!

Zumal: Nach dem Wacken ist vor dem Wacken! Für 2016 werden am Sonntag die ersten großen Bands bekannt gegeben. Am Start sind nächstes Jahr u.a. Blind Guardian, Legion Of The Damned, Steel Panther.

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