laut.de-Kritik
Verleugnen die Nähe zu Dark Tranquility nicht.
Review von Michael EdeleLange haben uns Night In Gales warten lassen, ehe sie sich nun endlich mit "Five Scars" zurück melden. Zum einen lag das daran, dass sich die Labels mit ihrem Interesse eher bedeckt gehalten haben. Zum anderen waren fast sämtliche Mitglieder zwischenzeitlich auch in anderen Bands unterwegs.
Gerade Fronter Björn ist ja bei The Very End aktiv. Doch nun sind Night In Gales endlich wieder am Start und drücken nach dem melancholisch-besinnlichen Streicher-Intro mit "This Neon Grave" ordentlich auf die Tube. Schon hier spielen die Jungs ihre ganze Klasse aus und variieren Tempo, Atmosphäre und Durchschlagskraft nach Belieben. In Sachen Spielfreude haben sie auf jeden Fall nichts eingebüßt.
Dafür gewinnen sie an Abwechslung, wie die eher stimmungsvollen und getragenen Nummern wie "Days Of The Mute" oder "The Tides Of November" beweisen. Björn verlässt sich immer wieder auf seine angenehme Singstimme, die nicht zu aufgesetzt klingt und stellenweise deutlich an Mikael Stanne erinnert, der seinen Klargesang leider viel zu selten nutzt. Immer wieder tauchen auch die sehr schön eingesetzten Streicher als symphonische In- oder Outros auf, die sich hervorragend ins Bild fügen. Die Nähe zum Göteborg-Aushängeschild ist zwar nicht von der Hand zu weisen. Night In Gales versuchen aber erst gar nicht, das zu leugnen.
Mittlerweile bei Lifeforce Records unter Vertrag, haben sie mit dem ebenfalls kürzlich erst erschienenen Nightrage-Album "Insidious" starke Konkurrenz im Haus, müssen sich vor der griechisch-schwedischen Kooperation allerdings nicht verstecken. Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn der Keifgesang von Björn für manche zum Knackpunkt wird und die Band unverdienterweise in die Metalcore-Ecke drückt.
Mit "Five Scars" melden sich Night In Gales eindrucksvoll zurück und werden damit bestimmt nicht nur die alten Fans auf ihre Seite ziehen, die schon lange auf dem Nachfolger zu "Necrodynamic" gewartet haben.
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