laut.de-Kritik
Wie der junge Justin Timberlake.
Review von Kai ButterweckNa, wer sagts denn. Es gibt sie, die seltenen Casting-Ausgeburten, die sich mehr oder minder frei vom standardisierten Allerwelts-Pop eine langfristige Daseinsberechtigung verdienen. Ein Brite macht es vor.
X-Factor-Zweitplatzierter, stylisch, jung - und gewillt, auch musikalisch über den gängigen Tellerrand hinauszublicken: Olly Murs ist auf der Insel seit 2009 "Everybodys Darling". Vier Nummer-eins-Hits sowie ein Nummer-eins- und ein Nummer-zwei-Album sprechen eine - kommerziell gesehen - deutliche Sprache.
Nun versucht der smarte Engländer auf dem Festland Fuß zu fassen und bringt seine bereits im November 2011 in England erschienene zweite Platte "In Case You Didn't Know" auch in Deutschland auf den Markt. Und Olly und sein Produzenten-Team beweisen dabei durchaus Mut.
"Heart Skips A Beat", "Oh My Goodness" und "Dance With Me Tonight": Gleich die ersten drei Songs präsentieren eine luftige und beschwingte Melange aus Pop, Soul, Reggae und Ska, die man hierzulande bei vergleichbaren Interpreten vergeblich sucht. Ollys Stimme erinnert dabei an den jugendlichen Justin Timberlake, ohne aber aufgesetzt und zwanghaft bearbeitet zu klingen.
Natürlich gibt es auch kalkulierte Schmonzetten ("This Song Is About You", "I Need You Now"), altbackene Harmonien und gängiges Füllmaterial ("In Case You Didn't Know", "Anywhere Else") zu beklagen. Doch insgesamt gesehen überwiegen die erfrischenden Momente à la "I'm Ok", einem rhythmisch verspielten Gute Laune-Bringer oder auch "I've Tried Everything", einem groovènden Swinger.
Der Schlüssel zum Gelingen des Gesamtpakets bleibt die Soundvielfalt. Es gibt viel zu entdecken. Nahezu jeder Song bettet sich auf ein anderes Fundament - und dennoch sorgt Olly Murs mit unbeschwerter Stimmung für Homogenität. "In Case You Didn't Know" ist ein Sommeralbum geworden, das diesen Titel verdient.
9 Kommentare
ich kann diesen Typen schon jetzt nicht mehr ab. Er selber sieht aus wie so ein typischer All American Bubi Richie Rich verschnitt, sein Name klingt scheisse und die erste Single kann ich dank der Dauerbeschallung durchs Radio auch schon nicht mehr hören. Weiss zwar nicht wie der Rest der Platte klingt aber vom Charisma weiss ich nicht, was der auch nur annähernd mit Justin Timberlake zu tun hat.
Der hat auch musikalisch nix mit Justin Timberlake, so ein Pseudo-Kack ist das...
Und in Sachen X Factor gibt es ab April was viel gehaltvolleres: Rebecca Fergusons Debut kommt dann hier raus, das lohnt sich wirklich
Ich hab das Album nicht, hab keine Ahnung von dem Typen und kenn nur "Heart Skips A Beat", was mir aber sehr gut gefällt. Immer wieder schön, wenn irgendjemand auch mal mit gutem Reggae Erfolg am Mainstream hat, neben diesen furchtbaren Sean Pauls und Don Omars
@Luksoropoulos (« Ich hab das Album nicht, hab keine Ahnung von dem Typen und kenn nur "Heart Skips A Beat", was mir aber sehr gut gefällt. Immer wieder schön, wenn irgendjemand auch mal mit gutem Reggae Erfolg am Mainstream hat, neben diesen furchtbaren Sean Pauls und Don Omars »):
Guter REGGEA!?!?! ô_O
Frag ich mich auch gerade??