laut.de-Kritik
Die New Yorker ehren Slayer, Black Flag, Motörhead und Co.
Review von Michael EdeleScheint langsam zu einer Mode zu verkommen, dass immer mehr Bands ihren Idolen in Form einer Cover-CD Tribut zollen. Nachdem Metallica das mit "Garage Days Revisited" und der erweiterten Neuauflage "Garage Inc." schon gemacht haben und auch Bands wie Overkill, die Misfits oder Iced Earth davor nicht zurück schreckten, haben jetzt auch Pro Pain daran gefallen gefunden.
Dass dabei nicht alles Gold ist was glänzt, versteht sich bei der Anzahl unterschiedlicher Bands beinahe von selbst. So stinkt Slayers "South Of Heaven" schon allein wegen spieltechnischer Kriterien nicht gegen das Original an und auch "Iron Fist" von Motörhead ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Dafür gehen die simpleren Sachen wie die Coverversionen von Discharge ("Never Again"), Black Flag ("Damaged II"), Agnostic Front ("Your Mistake") oder Garys alter Truppe, den Crumbsuckers ("Just Sit Here"), dann wieder voll auf.
Eine Spur zu dicht am Original gehalten sind dann vielleicht Celtic Frosts "Circle Of The Tyrants", das schon Obituary besser gecovert haben und "Refuse/Resist" von Sepultura. Dafür wirds aber mit "Weed" von Life Of Agony, und vor allem "Terpentin" von den Onkelz richtig interessant.
Letzteren Song singt Gary natürlich auch auf deutsch und hat damit einige Grinser auf seiner Seite. Witzig wird es auch immer dann, wenn Eric Klinger ab und an die Vocals übernimmt und damit einige interessante Aspekte in die Songs einbringt, wie bei Operation Ivys "The Crowd", "100%" von den Spudmonsters (Erics ehemalige Band) oder eben "Weed" von LOA. "Run For Cover" macht somit einfach fett Laune und auch wenn nicht jeder Track das Non-Plus-Ultra ist, nimmt man den New Yorkern die Ehrlichkeit und den Spaß bei der Sache doppelt und dreifach ab. Wer "South Of Heaven" bandintern in "North Of Cleveland" umbenennt, ist eh Kult!
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