laut.de-Kritik
Gefestigt, stark, konzentriert und unverwechselbar.
Review von Mathias MöllerR.E.M.s vierzehntes Studioalbum nimmt seinen Titel wörtlich: "Accelerate" heißt übersetzt beschleunigen, und schon der Opener "Living Well Is The Best Revenge" beherzigt den Namen. Schneller als zuletzt steigen die Georgianer in die Platte ein.
Ein Eindruck, der sich im Laufe der Platte noch verstärkt: Waren "Around The Sun" und "Reveal" eher von Pop und der Entdeckung der Langsamkeit geprägt, rockt das Trio nun wieder.
Dabei bleiben Michael Stipe, Mike Mills und Peter Buck sich selbst treu. Nicht nur dank der Stimme des Frontmanns erkennt man R.E.M. jederzeit, über die Jahre ist das Gesamtkunstwerk Band zu einem einzigen Trademark gewachsen. Songwriting, Gitarre, Backgroundgesang, alles ist stets unverwechselbar das Schaffen der wohl größten Indieband der Welt.
Das poprockige "Supernatural Superserious", die Vorabsingle, fungierte ja schon als hervorragender Vorbote. Und auch, wenn es immer R.E.M. ist, was man bekommt, ist es doch nur das Artwork, das schwarzweiß ins Auge fällt. Die Musik hat über die Jahre nichts von ihrer Klangfarbe verloren, im Gegenteil, die Band klingt 2008 mit "Accelerate" endlich gefestigt, stark, konzentriert.
Und so dürfen sie auch auf hohem Niveau stagnieren, das Wasser reicht ihnen so schnell niemand. Der Titeltrack treibt mit seinem Drumming das Album zu einem schnellen Höhepunkt, nach dem "Hollow Man" zumindest anfänglich und "Houston" mit seiner repetitiv komischen Hammondorgel dann endgültig das Tempo herausgenommen hatten.
Das ruhige "Until The Day Is Gone" stellt eine bittere Abrechnung mit dem derzeitigen Zustand Amerikas dar. Sehr schön: Dank der erstmals (?) abgedruckten Lyrics kann man besser nachvollziehen, was Michael Stipe so zusammensingt. Was nicht heißt, dass es einfacher geworden ist, ihn zu verstehen.
Das geradezu pompöse "Sing For The Submarine" lässt noch einmal aufhorchen, ein für R.E.M. eher ungewöhnlicher Sound. Doch am Ende wird alles gut, wenn Michael Stipe im wohl bewusst absurden "I'm Gonna DJ" verkündet, dass er am Ende der Welt den Plattendreher macht. Na dann: Party on!
360 Kommentare
REM gab "Accelerate" und wir liesen es krachen
Ganz nettes Album die single Supernatural Supersirious war ja ok album ganz ok
Da der Kommentator unsicher war:
die Lyrics sind auf "Accelerate" NICHT erstmals abgedruckt, das tat die Band erstmals 1998 auf dem Album "up".
Nur soviel dazu.
Ihh, Roger Cicero!!1einself
@Yoless (« Ihh, Roger Cicero!!1einself »):
Warum denn nicht gibt auch solche die gerne U2 hören
Cicero ist allerdings nur einer von vielen Swing/Jazz Interpreten die ich höre. Wie aber schon erwähnt hindert dies mich nicht daran bekennender REM Fan zu sein. Lieblings Album: AFTP und ATS.
Euer Swingmaster
@Swingmaster Jazz (« @Yoless (« Ihh, Roger Cicero!!1einself »):
Warum denn nicht gibt auch solche die gerne U2 hören
Cicero ist allerdings nur einer von vielen Swing/Jazz Interpreten die ich höre. Wie aber schon erwähnt hindert dies mich nicht daran bekennender REM Fan zu sein. Lieblings Album: AFTP und ATS.
Euer Swingmaster »):
Na irgendeiner muss ja den ganzen Müll hören bzw kaufen sonst wär sowas nicht in den Hitlisten