laut.de-Biographie
Said
Zwischen Straße und Knast: Said lebt den Rap-Lifestyle von Klein auf. Er wächst mit einer deutschen Mutter und einem arabischen Vater in Berlin auf, sein Vater muss ins Gefängnis und wird kurz darauf nach Syrien abgeschoben. Saids Mutter zieht mit ihrem Sohn zu seiner Oma. Dort eckt Said oft an, seine Oma und er verstehen sich gar nicht. Die Nachkriegs-Generation pflegt andere Werte und achtet stehts auf Regeln, zudem hat sie ein großes Problem mit den arabischen Wurzeln ihres Enkels.
Mit zwölf Jahren beginnt der Junge, sich rum zutreiben und halbe Nächte draußen zu verbringen. Die halben werden schnell zu ganzen Nächten, als seine Mutter beschließt ihn nicht mehr reinzulassen. So beginnt für den Pubertären das Leben auf der Straße, nach einem Jahr landet er beim Notdienst, der wiederrum schickt ihn gegen seinen Willen von Heim zu Heim. Said haut immer wieder ab, zieht manchmal ein paar Jungs mit sich, lebt vom Verkauf von geklauten Autoradios und kommt irgendwie über die Runden.
Seinen besten Freund, den Said in der Öffentlichkeit nur seinen Bruder nennt, lernt er über einen Handy-Verkauf kennen. Bei diesem hilft Said seinem Bruder, aus dem Heim zu fliehen und nimmt ihn in seiner Bleibe auf. Von hier an sind sie Partner in Crime. Sie fangen gemeinsam mit dem Dealen an, besorgen Haschisch, und Said pendelt täglich von Schöneberg zu seinem Bruder nach Marzahn. Nicht allzu überraschend wird dieser eines Tages von der Kripo begrüßt und geht die nächsten sechs Jahre hinter Gitter.
Mit dem Comeback seines Freundes vergrößern die beiden ihr Geschäft, fahren alle zwei Tage nach Holland und stecken tief drin. Jetzt ist Said an der Reihe: Knast, zwei Jahre. Sein Bruder hatte es zuvor im Jugendknast noch gut, er selbst muss nach Tegel. Innerhalb der Anstalt wechselt er ständig die Häuser, irgendwann landet er bei Kalusha, und eine Ära beginnt. Sie verstehen sich von Anfang an, Saids Konakt in die Rap-Szene war bis hierhin nur Harris. Kalusha lehrt ihn den Doppelreim und andere Basics. Für ihre Musik bekommen die beiden bedingt Ausgang, sie arbeiten hart und Saids ersten Track sehen sie sich vom Knast-Fernsehr auf Viva an.
Nach der Haftstraße erbauen Said und Jom ihr eigenes Studio, nehmen für ihr Album Kontakt zu Aggro Berlin auf und veröffentlichen "Alles Oder Nichts". Jom sitzt nach dem Release direkt wieder ein, Said ist wieder auf sich gestellt. Der Ex-Straßenjunge hält sich immer noch durchs Dealen über Wasser und arbeitet ganze vier Jahre an seinem ersten Solo-Album. "Said" erscheint 2011, ein Jahr davor gibt es die "Jib Ihm" EP mit Mosh36.
Scarface war für den Berliner immer ein Vorbild, und so zieht er sein eigenes Label Hoodrich gleichzeitig zu seinem Debüt auf. Er signed Kalusha, Ufo361, Jom und Elle, alles Jungs aus der Hood. Im selben Jahr erscheint der "Hoodrich Sampler" mit Unterstützung der obigen Prominenz. 2012 veröffentlicht Said in Zusammenarbeit mit seinem Schützling Ufuk und Produzent KD-Supier die "Bellini Boyz"-EP unter dem gleichnamigen Synonym.
Die nächsten Projekte "Zum Leben verurteilt" und "Hoodrich" sind Soloalben, selbst die "Jib Ihm Noch Eene"-EP stellt er ohne Mosh auf die Beine. 2014 trennen sich die Wege von Hoodrich und Ufo361, Grund dafür sollen musikalische Differenzen sein.
2016 erscheint nach zwei Jahren Stille das Kollabo-Album "50/50" mit AchtVier. Im Juni 2018 erscheint ein weiteres Soloalbum: "Haq". "Haq" heißt auf arabisch so viel wie "das Richtige".
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