laut.de-Kritik

Schlaghosen und eingelaufene Zeppelin-Shirts, wo seid ihr?

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Im Jahr 2007 präsentiert die skandinavische Schweinerock-Gemeinde mit Smoke Mohawk ihre erste waschechte Supergroup. Es dauert allerdings vier lange Jahre, ehe Thomas Feldberg (WE), Danny Young (Ex-Gluecifer), Rolf Yngve Uggen (Ex-Gluecifer) sowie Raymond Jensen (Ex-My Midnight Creeps) mit ihrem Debütalbum "The Dogs Are Turning Red" eine erste Duftmarke setzen können. Nun darf sich die KickAss-Anhängerschaft über den zweiten Streich der Mannen aus Oslo freuen.

Und um der Begeisterung aller Neugierigen noch eins drauf zu setzen, darf verkündet werden: "Viva El Heavy Man" schließt genau da an, wo "The Dogs Are Turning Red" aufgehört hat. Zwirbelnde 70s-Riffs und Psychedelic-Vibes duellieren sich mit fluffigen 60s-Pop-Arrangements und reichlich Stadionrock-Attitüde.

Die Nordlichter haben es einfach drauf, wenn es darum geht das Fundament des Four Letter-Genres in die Neuzeit zu transportieren. Da bedient man sich auch gern einmal bei Szene-Kollegen wie Hellacopters("VCR King", "Outskirts") oder The Soundtrack Of Our Lives ("Sqaw Woman", "Jump Out Of Tyme") ohne sich aber seiner Eigenständigkeit zu berauben.

Mittlerweile um einen Keyboarder ergänzt, adelt das Zweitwerk der Schweden in seiner Gesamtheit aber eher alte Dinos wie Deep Purple oder The Who. Jeder einzelne Song des Albums scheint aus einer Jam-Situation heraus entstanden zu sein. Ungezwungen und locker rockt sich der wilde Retro-Hippie-Mix durch die Boxen und schreit förmlich nach dem Gang zum Kleiderschrank. Schlaghosen und eingelaufene Zeppelin-Shirts, wo seid ihr?

Ist die neue Kleiderordnung erst einmal hergestellt, gibt es kein Halten mehr. Fehlt nur noch der gezielte Griff in die Schminktasche der Angetrauten, um die Augenränder in schwarz zu tauchen und die Mundwinkel mit zwei gezielten Strichen nicht minder diabolisch in Szene zu setzen. Denn spätestens nach dem zweiten Durchlauf will man schließlich so aussehen wie Sänger Thomas Feldberg klingt. Na, who is it? Ich sag nur: Welcome to my nightmare. In diesem Sinne: lang lebe der heavy man!

Trackliste

  1. 1. VCR King
  2. 2. Sophia
  3. 3. Sqaw Woman
  4. 4. Jump Out Of Tyme
  5. 5. Phantom Spiker
  6. 6. Outskirts
  7. 7. Crazy Horses
  8. 8. Pirate Train
  9. 9. Inspector Holmes
  10. 10. Expresso
  11. 11. Potlop

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