laut.de-Kritik

Auf der Suche nach dem G-Spot.

Review von

Wer hatte die schrägen R'n'R-Partyanimals anno 2008 noch auf der Rechnung, als sie nach 16 Jahren Auszeit ein Studiocomeback hinlegten? Eben. Und nun wieder: Quasi aus dem Nichts kommt die erste Livescheibe der Karriere, die im kommenden Jahr noch auf DVD/Blue Ray erscheint.

Und bereits nach wenigen Sekunden landeten The B-52's im vergangenen Februar in Athens, Georgia mit beachtlichem Getöse: Ein Raumschiff aus der Vergangenheit zwar (vor 34 Jahren spielten sie im Classic Center ihren ersten Gig), aber "Pump" vom aktuellen Album und der Classic "Private Idaho" langen tempomäßig gleich mal hin - und das bleibt zum Glück bis zum Schluss so.

Dabei klingen die Amis ziemlich wie auf Platte, was positiv gemeint ist. An Kate Piersons, Cindy Wilsons und Fred Schneiders Stimmen nagte der Zahn der Zeit erstaunlicherweise nicht wirklich, scheint es zumindest. In dem speziellen Dreiklang aus mehreren Hauptstimmen bleibt Freds herbes Organ stets das Salz in der Suppe.

Neben diesem Alleinstellungsmerkmal wird deutlich, wie Keith Stricklands Gitarre die B-52's prägt: seine schnittigen Lines und eher unauffälligen, dafür wirkungsvollen Chords kann man durchaus als zeitlos durchgehen lassen. Die Backingband mit treibenden Drums und deepem Bassfundament (sowie Keys/Sample-Sounds) geben live noch die nötige Schmackes dazu.

Tracks wie "52 Girls", "Party Out Of Bounds", "Give Me Back My Man" oder "Cosmic Thing" fahren darum ordentlich ein. Und die fünf Songs der aktuellen Platte fügen sich dazu nahtlos ins Set der Klassiker ein: "Ultraviolet" und "Funplex" stehen ihnen in nichts nach. Einzig und ausgerechnet der wohl bekanntester Track "Love Shack" kommt irgendwie hüftlahm daher.

Live sind die B-52's im vierten Karrierejahrzehnt fraglos eine knackige Uptempo-R'n'R-Truppe. Einmal sollte jeder mit diesem (seinem inneren) R'n'R-Party-Spaceship geflogen sein - und sich, wie Schneider angesichts des Tracks "Ultraviolet" lapidar meint, auf die Suche nach dem G-Punkt begeben haben.

Trackliste

  1. 1. Pump
  2. 2. Private Idaho
  3. 3. Mesopotamia
  4. 4. Ultraviolet
  5. 5. Give Me Back My Man
  6. 6. Funplex
  7. 7. Whammy Kiss
  8. 8. Roam
  9. 9. 52 Girls
  10. 10. Party Out Of Bounds
  11. 11. Love In The Year 3000
  12. 12. Cosmic Thing
  13. 13. Hot Corner
  14. 14. Band Intros
  15. 15. Love Shack
  16. 16. Wig
  17. 17. Planet Claire
  18. 18. Rock Lobster

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