laut.de-Kritik
Für Fans der ersten Stunde ein fauler Kompromiss.
Review von Michael EdeleIm heimischen Norwegen sind die Carburetors schon lange kein Geheimtipp mehr. Zahlreiche Tourneen, das zweite Album "Loud Enough To Raise The Dead" und eine Split mit den V8Wankers dürften mittlerweile auch in unseren Breitengraden dafür gesorgt haben, dass man den Rotz'n'Roll der Herren zu schätzen weiß.
Zumindest in Labelkreisen ist dies wohl der Fall, denn Bodog Europa krallten sich die Rock'n'Roller auf ihr Label, wo diese nun "Rock'n'Roll Forever" vorlegen. Wem der Titel bekannt vorkommt, der nennt vermutlich die zweite, über Cargo Records erschienene Scheibe bereits sein Eigen.
Fakt ist, dass "Rock'n'Roll Forever" für Fans der ersten Stunde und welche, die sich bereits das Debüt als Import besitzen, ein relativ fauler Kompromiss ist. Denn nur fünf von insgesamt 14 Songs sind neueren Datums. Die restlichen neun Songs kennt man schon von beiden offiziellen Scheiben.
Diese wurden allerdings unter der Regie von Uwe Lulis (Sieges Even/V8Wankers) neu eingespielt und mit einem ordentlichen Sound versorgt. "Burnout" weist einen starken Boogie-Einschlag der Marke Rose Tattoo auf, "Terrified" ist ein straighter Rocker, der auch bei Motörhead gut reingepasst hätte. Allerdings dürfen bei zwei Gitarren solche Soundlöcher wie im Solo nicht auftauchen.
"Buckle Up" und "Feel Alive" nennen sich zwei der weiteren neuen Songs, die sich beide perfekt ins übrige Material der Skandinavier einfügen. Allerdings haben die Carburetors dann nichts Besseres zu tun, als sich mit dem Boney M.-Cover "Daddy Kool" ein ziemliches Ei zu legen. Die Chöre sind ziemlich peinlich geraten und auch die restliche Umsetzung hat weder Charme, noch ordentlich Druck.
Zum Kennenlernen für den Rest Europas geht "Rock'n'Roll Forever" in Ordnung. Wem die Band aber nicht komplett neu ist, dem entgeht nicht sonderlich viel, wenn er auf die nächste Veröffentlichung wartet.
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