Porträt

laut.de-Biographie

The Field

Ab Ende der 90er Jahre verschafft sich Schwedens Techno-Szene mit Produzenten wie Adam Beyer, Cari Lekebusch und Joel Mull international Gehör. Charakteristisch für ihre Produktionen: die kompromisslose Fokussierung auf die Tanzfläche.

So steht Schweden-Techno seither synonym für höchst funktionale, aber mitunter eben auch etwas seelenlose Techno-Tools. Einer der ganz und gar nicht in diese Kategorie passt, ist Axel Willner alias The Field. Seine Tracks sind bis ins kleinste Detail mit Samples aufgeladen und irgendwo zwischen Ambient, House und Techno anzusiedeln.

Seit 2005 veröffentlicht der Schwede auf dem Kölner Label Kompakt. Keine ganz zufällig Wahl, schon gar nicht eine, die Willner unglücklich machen dürfte. Schließlich gehört "Zauberberg" von Kompakt-Gründer und Mastermind Wolfgang Voigt alias Gas zu seinen Lieblingslongplayern. Seine musikalischen Wurzeln liegen allerdings ganz woanders.

Misfits und Dead Kennedys heißen zwei der wichtigsten Bands, die Willner in seiner Jugend hört. Als Gitarrist spielt er zudem in einigen Punk-Formationen in seiner Heimatstadt Stockholm, bevor sich Mitte der 90er Jahre mit den Ambient-Tracks von Aphex Twin und Seefeel elektronische Musik zu einem bestimmenden Faktor in seinem Leben entwickelt.

Vor seinem Debüt auf Kompakt mit der Maxi "Things Keep Falling Down" veröffentlicht Willner 2005 als The Field die selbstproduzierte CD "Annie". Gleichzeitig produziert er unter den Pseudonymen Cordouan, Lars Blek und Porte.

Der große Erfolg seines ersten Kompakt-Releases macht The Field schnell zu seinem wichtigsten Outlet. Eine Entwicklung, die das hoch gelobte Debütalbum "From Here We Go Sublime" 2007 noch verstärkt. Vor allen Dingen die vielschichtigen Sample-Konstruktionen der Tracks bringen dem Schweden viel Lob ein.

Neben seiner Heimat Stockholm wohnt The Field seit 2008 auch in Berlin. Dort entstehen die Entwürfe für sein zweites Studioalbum "Yesterday And Today". Das verabschiedet sich zumindest teilweise von gewohnter Ästhetik und sucht seine Vorbilder eher im Krautrock. Cluster, Harmonia und Neu! sind unterschwellig präsent, was auch daran liegen mag, dass sich Willner für die Aufnahmen zu "Yesterday And Today" befreundete Musiker ins Studio einlädt und dem Album so den Charakter einer Jam-Session verleiht.

Gleichzeitig kommt in den Stücken seine Vorliebe für die filmischen Arbeiten von David Lynch zum Tragen. Die zeigt sich auch bei den raren Liveperformances des Schweden, bei denen ein Freund für die visuelle Umsetzung der Sounds sorgt.

Mit seinem organischen Musikentwurf bricht The Field die enge Kategorie des Schweden-Techno auf und zeigt, dass im Norden auch verspielte Zwischentöne für abseits der Tanzfläche zu Hause sind.

Surftipps

  • Garmonbozia

    Minimalistische Seite mit diskographischen Angaben.

    http://www.garmonbozia.se/thefield/
  • MySpace

    Dates, Live-Eindrücke und Sounds.

    http://www.myspace.com/thefieldsthlm

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