laut.de-Kritik

Monsters of Mönsterås!

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Schmackes über Innovation ist ein Credo, das sich vor allem im Rock der 60er- und 70er-Jahre-Bauart größter Beliebtheit erfreut. Vollprofi in diesen Belangen ist das schwedische Quartett The Quill aus Mönsterås (welch ein Herkunftsort für eine Doom-Band), die bereits seit 1990 dem gepflegten Sabbathism fröhnt.

"Wheel Of Illusion" ist bereits Longplayer Nummer 11 des Schweden-Vierers und nach wie vor klingt die Band, als sei sie gerade mit Ozzy auf Tour gewesen. Das dämonische Falsett des Altmeisters beherrscht Sänger Magnus Ekwall exzellent, jedoch ohne vollständig dessen Besessenheit zu erreichen. Gitarrist Christian Carlsson kann seinen Iommi im Schlaf und überzeugt auf ganzer Linie mit knackigen Riffs ohne großen Schnickschnack.

Gemischt mit ein bisschen Stoner-Rock à la Kyuss erschaffen The Quill eine Mischung, die schon beim ersten Hören geschmeidig ins Ohr geht. Anlaufprobleme gibt es keine, Songs wie "We Burn", "Elephant Head" oder das eher simpel gestrickte "L.I.B.E.R" gehen gut nach vorne. Die Lust auf das nächste verschwitzte Konzert inmitten Kuttentragender mit langem Haupthaar stellt sich schnell ein.

Auch in Sachen langsamer, aber mächtig rollender Doom-Monster bieten die Nordmänner einiges auf. Der Titeltrack "Wheel Of Illusion" schiebt unaufhaltsam, mit kleinen Details und spannendem Songwriting beweist die Band ihre Fähigkeiten und die inzwischen jahrzehntelange Erfahrung. Songs wie "Rainmaker" oder "Sweet Mass Confusion" fügen sich ebenfalls gut in den Flow des Albums ein, ohne jedoch an die Unverwechselbarkeit anderer Vertreter des Genres – wie zum Beispiel Kadavar – heranzureichen.

Ausflüge ins Psychedelische unternehmen The Quill ebenfalls gerne. "The Last Thing You Remember" macht dabei durchaus was her, während man das Zwischenspiel "Hawks & Hounds" sowie das getragene Outro der Schlussnummer "Wild Mustang" eher etwas schulterzuckend zur Kenntnis nimmt.

Fans der härteren Retro-Gangart greifen bei The Quill bedenkenlos zu, "Wheel Of Illusion" hat alles an breitbeiniger Rock-Attitüde und psychedelischer Mystik, wie sie bereits die großen Vorbilder ausmachte. Um wirklich im Kopf hängen zu bleiben, hätten die paar Ausflüge in die anderen Ecken der Musikgeschichte gerne etwas spannender ausfallen dürfen.

Trackliste

  1. 1. Wheel Of Illusion
  2. 2. We Burn
  3. 3. Rainmaker
  4. 4. Elephant Head
  5. 5. Hawks & Hounds
  6. 6. Liber
  7. 7. Sweet Mass Confusion
  8. 8. The Last Thing
  9. 9. Wild Mustang

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