laut.de-Kritik
Ekstatisches Weltmeister- Rauschen in Dänemark.
Review von Matthias MantheZwei Jahre hat Anders Trentemøllers Debüt bereits im Plattenspieler überlebt, nun erweist sich "The Last Resort" erneut als Quell offenbar ewigen Techno-Glücks. Bot die frühe Werkschau "Trentemøller Chronicles" 2007 noch gleichermaßen Hartes wie Zartes aus dem Synthesizer des Dänen, spielt er nun die Crowd-Killer-Skills des Erstlings aus.
Nach wenigen Sekunden dieser Live-EP mit Band ist völlig klar: Hier feiert die Jugend eines Landes ihren neuen Nationalhelden. Wie ein junger Werther des Techno eint der nämlich in Roskilde satte 50.000 Hände zu einer beängstigend ballernden Bassdrum aus Claps.
30 Minuten lang (die restlichen 20 bestehen aus Bonustracks) jagt dieser sonst doch eher schüchterne Mann die Massen von einer Peak zur nächsten. Wie schon die hittige Tracklist zeigt, in Roskilde wurde aus dem Füllhorn geschöpft.
Unterstützt von Live-Schlagzeug, -Bass und -Gitarre, zielt Trentemøller auf das eigentlich Unmögliche: Seine Kompositionen wirken rückhaltlos auf jedem Dancefloor wie auch dank schwärmerischer Flächen im Gefühlszentrum des einzelnen.
In jedem Break fährt ein ekstatisches Weltmeister-Rauschen aus tausend Mündern durch die Nacht, wenn die Individuen, in süßer Erwartung eines erlösenden Pulses, im Großen aufgehen. Das ist weder Rave noch Indie-Happening, keine Oper oder Ambient, nicht Drum'n'Bass und nicht House – und doch all das auf einmal. So entpersonalisiert und anonym das erneut verwendete Baum-Cover also sein mag: Anders Trentemøller ist Superstar. Chapeau Danmark!
3 Kommentare
Okaye Rezension, nur die ø nerven auf Dauer gewaltig. Hört sich nach ner geilen Scheibe an, sollte man sich vllt mal anhörn...
Trentemøller ist einfach genial!
oder die teilweise deplazierten mitklatscher des publikums (miss you) wäre die scheibe noch besser. aber auch so... trente