laut.de-Biographie
Umberto Echo
Der Dub-Produzent, Engineer und Remixer Philipp Winter alias Umberto Echo steht nicht auf transparente Ohrwürmer: "Ein schlechter Dub wird schnell langweilig weil er vorhersehbar ist. Einen guten kann man immer wieder hören", so der gebürtige Münchner.
Philipp Winter stammt aus München und fängt mit vierzehn Jahren an, sich für Tontechnik zu interessieren. Während sich gleichaltrige Musikliebhaber über ihre ersten Gitarren und Drumsets hermachen, dreht Philipp viel lieber an Knöpfen und drückt Buttons.
Wenige Jahre später steht er bei Festivals hinter großen Mischpulten und sorgt für ausgewogene Klanglandschaften auf und vor der Bühne. Seine ersten Erfahrungen macht er im Rock- und Pop-Bereich. Doch es dauert nicht lange, bis Philipp umsattelt: "Du wirst auf Festivals immer einen Haufen Rockbands sehen, bei denen der Sound im Grunde genommen scheiße ist. Rock ist ein Anachronismus. Kaum kommt die Reggae-Band, klingt es super. Die Instrumente haben Platz und du kannst sie besser aufeinander abstimmen", berichtet der Süddeutsche.
Die Leidenschaft für Reggae und groovenden Dub wird mit der Zeit immer größer. Neben dem Live-Mixing beschäftigt sich Philipp auch zunehmend mit dem Produzieren eigener Sounds. Dabei legt der Münchener besonders großen Wert auf sphärische Effekte und Echos. Als großer Bewunderer des italienischen Schriftstellers Umberto Eco liegt die Wahl des Künstlernamens nahe – Aus Philipp Winter wird Umberto Echo: "Eco hat Zitate und Versatzstücke aus der Literatur zu etwas Neuem verarbeitet. Da gibt es zu mir eine Parallele. Auch ich zitiere Songs von anderen, und setze sie zu etwas Neuem zusammen", erklärt der Soundtüftler.
Nach diversen Produktionen für andere Künstler erscheint im April 2007 Echos erstes Album unter eigenem Namen ("Dubtrain"). Dabei beeindruckt der Verantwortliche viel Szene-Kenner vor allem mit detailverliebten Arrangements und seinem Gespür für nachhaltige Atmosphären. Inspiriert von Künstlern wie Aswad, Earl 16 und Scientist, arbeitet Umberto Echo in den Folgejahren weiter am perfekten Dub-Sound.
Mit den Alben "Dub The World" (2010), "Too Big To Fail" (2012) und "Elevator Dubs" (2013), festigt Umberto seinen Status in der Branche. Das Geld zum Leben fließt allerdings aus anderen Quellen: "Ich produziere viel Musik für andere Leute in diversen Genres und lebe ausschließlich davon. Mit meiner eigenen Musik verdiene ich kaum Geld", gibt Umberto zu. Zu den Geldgebern gehören illustre Kollegen wie Quadro Nuevo, Jamaram, Dub Inc. Jojo Mayer, Josh Roseman, Abdullah Ibrahim, Seeed, Gentleman, Steelpulse und Sly .
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