laut.de-Biographie
Razoof
Uwe Lehr, der Mann hinter Razoof, machte sich in den 1980ern zunächst als Drummer in der Kölner Musikszene einen Namen. Seine erste Station: die Experimental-Rockband "Lost In Mekka". Nach mehreren Ausflügen in Richtung Worldmusic, Jazz und Hip Hop entdeckt er seine große Liebe zum Reggae und spielt Schlagzeug für Künstler wie Don Abi, Gentleman oder die Bantu-Crew mit Patrice.
Auch seine DJ-Karriere, die 1992 in Kölns Club "M20" beginnt, ist zunächst stark von Reggae und Dancehall beeinflusst, ehe sich Lehr dann mehr und mehr den elektronischen Beats verschreibt. So wird er Mitte der Neunziger Teil des Trios "Solar Moon", mit dem er zwei Alben veröffentlicht: "Logbook 94_00" (2001) und "Guestbook" (2003). Außerdem arbeitet Lehr unter anderem mit dem deutschen Elektronik-Pionier Klaus Schulze zusammen und bereist als DJ die halbe Welt.
Seit dem Jahr 2000 hat Lehr mit seinem Label "Nesta" auch eine eigene musikalische Plattform. Nach sechs Razoof-Maxis auf Vinyl erscheint die gemixte CD-Compilation "Montego Bay" (2002) mit Nesta-Sound im Longplayerformat. Weitere Releases bei internationalen Plattenfirmen folgen, darunter der Track "Universal Love" auf dem San Franciscoer Dubhouse-Label "Jah Love Recordings". Razoofs Platten finden den Weg in die Plattenkisten renommierter DJs wie Richard Dorfmeister oder Rainer Trüby. Daneben wird eine ganze Reihe seiner Tracks für diverse NuJazz-, Chillout-, Pop- und Lounge-Compilations lizensiert.
2004 kommt dann mit "Soul Aquarium" das zweite Razoof-Album, auf dem er eine mit Vocals angereicherte und vom Dub beeinflusste Mischung aus Downbeat und House präsentiert.
Ein musikalisches Terrain, auf dem sich auch die nächste CD bewegt: Im Sommer 2006 veröffentlicht Lehr "Life, Love & Unity". Das Album besteht aus einer Hand voll neuen Titeln und vor allem aus Remixen (oder besser gesagt: Dub-Versionen) von Razoof-Songs. Befreundete Musiker aus aller Welt jagen die Tracks durch ihre Mischpulte und kreieren ein facettenreiches Werk, das den Bogen von Roots-Dub bis House spannt. Vertreten sind Razoofs Wegbegleiter wie Don Abi oder Salz und Neo-Dub Veteranen wie Bigga Bush (Rockers Hi-Fi), ebenso wie viele Geheimtipps zwischen New York, Wien und Budapest.
Von 2007 bis 2009 legt Lehr als Resident-DJ in der legendären Blue Bar auf Ibizas kleiner Nachbarinsel Formentera auf. "High Tide, Low Tide" (2009) ist stark vom Aufenthalt auf der Baleareninsel geprägt und verspricht chillige Sounds zwischen Dub, Reggae und Elektronik unterstützt von Gästen wie Lady Alma (4heroes), dem deutschen Reggae-Sänger Sebastian Sturm und dem New Yorker Oud-Spieler ZEB.
2011 erscheint das dazugehörige Dubs & Mixes Album "Sun Salutation" mit Remixen u.a. von Gelka (Budapest), Ganga (Kopenhagen) und Salz (Köln), 2013 folgt "Jahliya Sound", ein reines Reggae-Album, das Lehr mit Gästen wie Mykal Rose (Black Uhuru), Luciano und Lutan Fyah in Jamaica, dem westafrikanischen Gambia und seiner Heimat Köln aufnimmt. Seit Sommer 2015 ist Razoof erneut als Resident DJ in der Blue Bar Formentera tätig. Die restliche Zeit des Jahres verbringt er überwiegend in Köln und seiner Wahlheimat Kampala, der Hauptstadt Ugandas. Dort gründete er im Frühjahr 2015 die Jahliya Band, mit der er Reggae und HipHop live auf die Bühne bringt und bei der er als Schlagzeuger aktiv ist.
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