laut.de-Kritik

Spaltet eure Möbel, zerlegt die Bude, killt das Schnitzel!

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Wer Unearth kauft, bekommt Unearth. Was soll man eigentlich sonst groß Worte über "Watchers Of Rule" verlieren? 35 Minuten Haudrauf, feinster Metalcore, mit hörbar "urmetallischen" Einflüssen. Das Core-ist-Pop-Argument zieht bei den Amis ganz sicher nicht.

Das "Intro" hätten sich Unearth aber getrost sparen können. In erster Linie deshalb, weil "The Swarm" das Aufgebaute nach gut 40 Sekunden sowieso gnadenlos niedermetzelt. Brachial prescht der Track nach vorn, ohne Rücksicht auf Verluste. Was sich ihm in den Weg stellt muss dran glauben. Typische Core- und Headbang-Staccato-Single-Note-Riffs, Moshgeprügel, Breakdowns: Das Kreuzfeuer zerfetzt das Auge, wohin es auch gerade blickt. Der Song hat eben alles, was ein Song dieser Prägung braucht.

"Lifetime In Ruins" macht nach MG-Salven-Fade-In und bedrohlichem Tapping-Teil genau da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Ein paar Melodien schleichen sich ein, die tiefer gestimmte Basssaite noch viel, viel öfter. Die Walze Unearth im Geschwindigkeitsrausch macht alles in Hörreichweite dem Erdboden gleich.

Behaltet dieses Bild im Kopf, denn ein anderes werdet ihr auf "Watchers Of Rule" nicht finden. Die Band wütet sich durch alles und jeden, einen anderen Modus kennt sie offenbar nicht. Braucht, wenn wir ehrlich sind, auch keiner. Man sollte wissen, worauf man sich einlässt. Die Erwartungen erfüllen Unearth allemal. Geballer kann das Massachusetts-Qunitett einfach, und das besser als so manch andere.

So vermisst man die fehlende Abwechslung keineswegs. Ab und zu tut es auch gut, seinen Aggressionen hemmungslos freien Lauf zu lassen. Dafür eignen sich Unearth und "Watchers Of Rule" hervorragend. Spaltet eure Möbel, killt das Schnitzel im Kühlschrank, zerlegt eure Bude, aber bitte lasst die bis zum Anschlag aufgedrehte Stereoanlage stehen! Zumindest bis der Titeltrack euch mit seinem abrupten Ende in die Realität zurückholt. Dann dürft ihr von mir aus mit einem grazilen Handkantenschlag zum finalen Todesstoß ansetzen.

Also: Fans können hier absolut nichts falsch machen, und alle bisher eher metalcoreskeptischen Freunde der härteren Gangart sollten definitiv ein Probehören riskieren. Denn Unearth sind längst mehr als nur eine unter vielen Core-Combos.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. The Swarm
  3. 3. Lifetime In Ruins
  4. 4. Guards Of Contagion
  5. 5. From The Tombs Of Five Below
  6. 6. Never Cease
  7. 7. Trail To Fire
  8. 8. To The Ground
  9. 9. Burial Lines
  10. 10. Birth Of A Legion
  11. 11. Watchers Of Rule

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