While Heaven Wept

Schwerer, trister Doom vereint sich eigentlich eher ungern mit der Leichtigkeit von Epic-, Symphonic- und Power-Metal. While Heaven Wept bringen diese unterschiedlichen Stilrichtungen über die Jahre ihrer Existenz hinweg in einer ständig reifenden Symbiose trotzdem zusammen.

Aktuelles Album

While Heaven Wept Suspended At Aphelion

Epische Werkschau, eines Jubiläums würdig.

Obwohl der so entstehende Sound eine skandinavische Herkunft vermuten lässt, liegt die Heimat While Heaven Wepts in den USA, genauer gesagt: in Virginia. Dort gründete Gitarrist, Keyboarder und Vokalist Tom Phillips die Band 1989. Inmitten eines sich laufend drehenden Personalkarussells stellt er die einzige Konstante dar.

Erst beim Release des 2009 erscheinenden Albums "Vast Oceans Lachrymose", das als wegweisender Meilenstein der Bandgeschichte durchgeht, kristallisiert sich ein festes Line-Up heraus: Bassist Jim Hunter, Sechssaiter Scott Loose, dessen Schwester Michelle am Keyboard, deren Ehemann Trevor Schrotz am Schlagzeug und erstmals Lead-Sänger Rain Irving.

Ein Jahr später unterzeichnen While Heaven Wept ihren ersten Plattenvertrag. Nachdem sie seit Mitte der 1990er Jahre eine Vielzahl Singles, EPs und Alben unabhängig und auf eigene Rechnung herausbrachten, setzen die Musiker nun auf Unterstützung seitens Nuclear Blast.

Dem über die letzten zwei Dekaden wesentlich melodieorientierter gewordenen Klangteppich der Band verleiht zu diesem Zeitpunkt bereits Drittkeyboarder Jason Lingle eine zusätzliche orchestrale Dimension.

Der auf früheren Veröffentlichungen noch zu findende gutturale Gesang ist anno 2014 nahezu vollständig aus den Kompositionen While Heaven Wepts getilgt. Auch der Doomanteil fällt deutlich geringer aus, lässt sich unterbewusst in der Atmosphäre der Songs jedoch klar wahrnehmen.

In puncto Progressivität haben die sieben Amerikaner über die Jahre jedoch kein bisschen eingebüßt. "Suspended At Aphelion" entpuppt sich als ein einziger 40-minütiger Song. Zur Realisierung des Mammutprojekts tragen neben den ehemaligen Fates Warning-Mitgliedern Victor Arduini und Mark Zonder auch ein Cellist sowie ein klassischer Gitarrist bei. Für den 25. Band-Geburtstag muss eben alles perfekt sein.