laut.de-Kritik
Softe Songs für romantische Momente.
Review von Nathalie FritzDer 24-jährige Gewinner der britischen Ausgabe von "Pop Idol", hierzulande als "Deutschland sucht den Superstar" besser bekannt, bringt eine ruhiges, gefühlvolles Debütalbum auf den Markt. Kein Rock, keine harten Töne; eine Mischung aus Blues und Soft-Pop dominiert das Album "From Now On" von Will Young. Für manchen Geschmack vielleicht etwas zu ruhig, aber für die romantischen Momente ideal geeignet.
Ein abgeschlossenes Politikstudium ist normalerweise nicht die Grundlage für eine Gesangskarriere. Will Young beweist das Gegenteil. Noch während seines Studiums bewirbt er sich beim Boyband-Wettbewerb eines britischen TV-Senders. Das Projekt scheitert jedoch. Trotz des Rückschlags geht Will nach London, um "Musical Theater" zu studieren. Dort beginnt gerade die Suche nach Kandidaten für "Pop-Idol" und Will versucht sein Glück ein zweites Mal und bewirbt sich.
Mit 4,6 Millionen Stimmen wird Will Young im Februar 2002 vor Mitstreiter Gareth Gates zum britischen Popidol gewählt. Die erste Singleauskoppelung "Anything Is Possible/Evergreen" stürmt auf Anhieb die britischen Charts, Platz eins. Die Cover-Version des Doors-Klassikers "Light My Fire" beschert Young ebenfalls einen Nummer-Eins-Hit, obwohl sie für Doors-Fans wohl etwas zu seicht rüber kommt.
Die "Long And Winding Road" der Beatles begeistert in der Young-Version das britische Publikum, obwohl er nicht an das Original heran kommt - für ein deutsches Ohr zumindest. Das offene Bekenntnis zu seiner Homosexualität und die Charity-Single "Don't Let Me Down/You And I" scheinen der britischen Bevölkerung zu imponieren und bescheren ihm weiteren Zuspruch.
Die insgesamt 13 Songs auf "From Now On", inklusive der bereits veröffentlichen Single-Nummer-Eins, sind für das so genannte Easy Listening bestimmt. Musik für einen Sonntagnachmittag, wenn die Sonne durchs Fenster scheint und man total relaxen kann. Der smarte Will Young, der eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Robbie Williams aufweist, singt von Liebe, Verlust und seinen Träumen. Ein Debütalbum, das in weichen Tönen vor sich hin plätschert, jedoch ab und zu nicht das Ohr des Hörers trifft. Definitiv Geschmackssache, denn wer auf melancholische, ruhige Musik ohne Besonderheit steht, wird über manche Schwäche hinweg sehen.
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