Zavet

"Ich wurde in Sibirien geboren. Das erste, das den Leuten dazu einfällt, ist, dass es da sehr kalt ist, bis zu Minus 50 Grad." Ihre russische Heimat spiegelt sich in ihrer Musik und vor allem der frostigen Ästhetik ihrer gelungenen Videoumsetzungen wider. Zavet tauche "alles in eisblaues Licht", erzeuge "Geborgenheit in einer kalten Welt" und schreibe "mit großen Worten klare Botschaften in den Schnee", beschreibt sie das selbst nicht um große Worte verlegene Label Warner Music. Sie verbindet melodische R'n'B-Einflüsse mit den wuchtigen Trap-Gerüsten der modernen Rap-Musik.

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Zavet wird am Neujahrstag 1995 in Alexandrowskoje im russischen Oblast Tomsk geboren. Im Alter von zwei Jahren verlässt sie mit ihrer Familie Sibirien in Richtung Deutschland. Aus Elizaveta wird bei der Einwanderung kurzerhand der hierzulande leichter bekömmliche Vorname Elisabeth. Das Leben in einer konservativen Kleinstadt Bayerns wirkt zunächst einmal gewöhnungsbedürftig. "Erst später habe ich realisiert, was meine Eltern da auf sich genommen haben, um mir und meinen Geschwistern eine bessere Zukunft bieten zu können", gibt sie rückblickend im Mannheimer Morgen zu.

Sehr früh hält Musik Einzug in ihr Leben. "In Russland hat Musik noch mal einen ganz anderen Stellenwert", berichtet sie der Regionalzeitung mit Verweis auf ihrer Eltern, die mehrere Musikinstrumente beherrschen. Ab drei Jahren kommt ihr eine musikalische Früherziehung zugute. Zavet lernt Blockflöte und Klavier zu spielen, später folgt das Schlagzeug. Mit zwölf Jahren beginnt sie, Hip Hop zu tanzen, was auch ihr Selbstbewusstsein stärkt. Musikalisch beeinflussen sie Aaliyah und Lauryn Hill. Im heimischen Schlafzimmer richtet sie sich ein Studio ein, wo sie schreibt und produziert.

Sie schärft ihr Können mit einer Ausbildung an der fränkischen Berufsfachschule für Musik. 2019 zieht es sie zu ihrem Partner nach Mannheim. Ihre Bewerbung an der dortigen Popakademie Baden-Württemberg scheitert, dafür winkt ein Künstlervertrag im Herbst 2021 beim Major-Label Warner Music. Zudem erhält sie öffentliche Fördergelder. Die gemeinnützige Initiative Musik unterstützt sie im Rahmen von 'Neustart Kultur'. Als Ergebnis dessen erscheinen ab Oktober die bereits in blaukalter Optik gehaltenen Videos "Keine Millionen", "Camouflage", "Husky Augen" und "Mitternachtsblau".

Aktuelles Album

Zavet Husky Augen

Rap mit russischer Seele: Eingängig und eindimensional.

Ihr erster Live-Auftritt erfolgt beim "Das Ding"-Festival des SWR neben Künstlern wie Schmyt, Nina Chuba oder Paula Hartmann. Beim "Heroes"-Festival in Geiselwind reiht sie sich Mitte Juni zwischen Liz, Symba oder 01099 ein. Mit "Harley Quinn", "Tiefschlaf", "In My Mind (... Sind Wir Perfekt)", "Scheiß Drauf" und "Eiszeit" folgen weitere Songs, die auf ihr Debüt "Husky Augen" vorbereiten. Wie bei vielen ihrer Genre-Kollegen soll darauf die Authentizität an erster Stelle stehen: "Ich musste erst lernen, mich so nackig zu machen. Aber ich fühle meine eigene Musik mehr, wenn ich erzähle, was real ist."