Der Drummer schrieb Metal-Geschichte. Metallica, Anthrax, Machine Head u.a. reagieren bestürzt.
Des Moins (ebi) - Joey Jordison ist tot. Das Gründungsmitglied von Slipknot starb bereits am vergangenen Montag im Schlaf, wie es in einem von zahlreichen Medien verbreiteten Statement seiner Familie heißt. Weitere Angaben zur Todesursache gibt es nicht. Jordison wurde nur 46 Jahre alt.
"Wir sind untröstlich. Joeys Tod hat uns mit leeren Herzen und unbeschreiblicher Trauer zurückgelassen. Diejenigen, die Joey kannten, wussten um seine Schlagfertigkeit, seine sanfte Persönlichkeit, sein großes Herz, seine Liebe zur Familie und zur Musik." Man bitte um Wahrung der Privatsphäre, Jordison werde im privaten Kreis beigesetzt.
Slipknot teilten auf ihren Social Media-Accounts bisher nur ein schwarzes Bild. Auch einzelne Bandmitglieder wie Corey Taylor, Shawn Crahan und Jim Root schalteten ihre Kanäle auf schwarz. Jordison ist bereits das zweite verstorbene Gründungsmitglied: Basser Paul Gray starb 2010 an einer Überdosis.
Kultstatus in Drummerkreisen
Die Mitte der 90er gegründeten Slipknot schrieben Metal-Geschichte. In Drummerkreisen erreichte der mit zahlreichen Endorsement-Verträgen ausgestattete Jordison Kultstatus. Auf ihn soll sowohl der Bandname als auch die Bezeichnung der Slipknot-Fans als 'Maggots' (Maden) zurückgehen. Bei den von null bis acht durchnummerierten Bandmitgliedern trug Joey die Nummer eins.
Jordison hatte fast zwei Jahrzehnte für Slipknot getrommelt, bevor im Dezember 2013 sein abruptes Ausscheiden bekannt wurde. Jordison habe die Band aus persönlichen Gründen verlassen, hieß es damals auf der offiziellen Website. Der Drummer widersprach, er sei gefeuert worden. Jahre später wurde bekannt, dass er aufgrund einer Nervenkrankheit zu jener Zeit nicht mehr Schlagzeug spielen konnte.
Eine Größe im Metal
Parallel zu Slipknot spielte Jordison Gitarre bei den Murderdolls, die er mit Sänger Wednesday 13 2002 gegründet hatte. Die Band, deren Anfänge weiter zurückreichen, löste sich 2011 auf. Zuletzt hatte es Reuniongerüchte gegeben. 2013 gründete Jordison dann Scar The Martyr, die es allerdings nur zu einem Debütalbum brachten. Jordison formierte die Band später unter dem Namen Vimic neu und schwang dazu noch die Stöcke für die Death Metal-Truppe Sinsaenum.
Während seiner Karriere arbeitete er darüber hinaus mit zahlreichen anderen Bands und Musikern. So sprang er bei Metallica, Korn, Rob Zombie oder Ministry live ein und kollaborierte u.a. mit Marilyn Manson. Als einer von vier Team Captains schrieb und produzierte er auch Material für das Jubiläumsalbum "Roadrunner United - The Allstar Sessions" zum 25-jährigen Jubiläum von Roadrunner Records.
Freunde und Kollegen sind geschockt
Bereits kurz nach der Nachricht reagierten unzählige Szenekollegen, Freunde und Bewunderer auf Joeys Tod, etwa Ex-Dream Theater-Drummer Mike Portnoy, Ex-Slayer-Trommler Dave Lombardo oder DragonForce-Bassist Frédéric Leclercq, der mit Jordison bei Sinsaenum spielte.
I will miss you my brother.???????????? pic.twitter.com/MwTIWfMZCe
— Frédéric Leclercq (@fredleclercq) July 27, 2021
Metallica teilten ein Bühnenbild mit Jordison.
Machine Heads Robb Flynn twitterte: "Unsere Wege haben sich so oft gekreuzt. Das tut weh. Viel zu jung".
Rest In Peace Joey Jordinson. Such a talented songwriter, amazing drummer, great guitar player, and funny human being. Our lives intertwined so many times man… This hurts. Way too young… ???????????? pic.twitter.com/7Wcz123wTT
— Robb Flynn (@TheGeneralMH) July 27, 2021
Scott Ian von Anthrax schrieb: "Joey war ein unglaublicher Musiker, Songwriter und ein toller Kerl. Ich lernte Joey im Dezember 1999 kennen und hatte das Privileg, im Laufe der Jahre ein paar Mal mit ihm zu jammen. Dieses Foto stammt von einer Probe für die Roadrunner 25th Anniversary-Show".
Auf dem Instagram-Kanal von Ministry schrieb Al Jorgensen: "Joey war wie ein kleiner Bruder für mich. Es war mir eine Ehre, mit ihm zu spielen".
"Du hast mein Leben für immer verändert", twitterte Wednesday 13.
R.I.P. Joey Jordison
I’ll never forget you. You changed my life forever. ❤️???????? pic.twitter.com/R0OetL1JpJ
— Wednesday 13 (@officialwed13) July 27, 2021
Trivium-Drummer Alex Bent wiederum betont den Einfluss Jordisons auf sein Spiel, er habe ihn stundenlang studiert.
I don’t have words, to call him an inspiration would be an understatement. Countless hours studying every move behind the kit . I owe so much to Joey Jordison and could never imagine being where I am today without his influence. RIP pic.twitter.com/BAnLHW9Re2
— Alex Bent (@AlexBentDrums) July 27, 2021
9 Kommentare mit 2 Antworten
Einer der besten, eigenwilligsten und einflussreichsten Drummer, dies im Metal je gab.
RIP und danke für die Grooves.
grossartiger Drummer bzw. Musiker. 46 ist jung. Hoffentlich musste er nicht leiden (wünscht man niemandem natürlich).
tja nu. Heut wird Slipknot durch gehört.
Cafi allah, lass dich hier doch mal wieder öfter blicken. Ansonsten natürlich RIP.
cafi wallah, du nervst! jeder weiß dass du backstreetbois hörscht und dumm bischt
Mir fehlen die Worte...Joey war für mich einer der besten Drummer die es im Metal gab. Er war der Grund warum ich Slipknot und die Murderdolls vergötterte! Joey...in the end we are all maggots!
RIP. Ein wahrlich einflussreicher Metal-Drummer. Man kann gar nicht erdenken, wie schlimm es für ihn gewesen sein muss, nicht mehr drummen zu können, und deswegen auch noch von Slipknot gefeuert zu werden.
Rip...
von mir auch ein rip nachträglich