Comeback der Festivals, Rammstein herrschen, Netflix und TikTok verjüngen die Metal-Szene u.v.m.
Outer Space (mab) - "Wilder und brutaler als jemals zuvor" sei das größte Metalfestival der Welt dieses Jahr zurückgekehrt, schrieb unsere Autorin vor Ort im Sommer über das Wacken Open Air. 36 Monate lang hatte der Heilige Acker brach gelegen, wir alle wissen, weshalb. Dass die Festivals – und seit dem Frühling weitestgehend auch Clubkonzerte – wieder stattfinden konnten, war rückblickend wohl die beste Nachricht für das Metal-Jahr 2022. Ohne Livemusik, ohne Haare der Headbanger:innen neben uns im Gesicht, ohne Moshpits war es doch nur halb so schön.
Von alles 'back to normal' konnte trotzdem nicht die Rede sein. Die Auswirkungen der Zwangspause sind vor allem für kleinere und mittelgroße tourende Bands, die touren wollen und müssen, teilweise immer noch verheerend: 2022 mussten Konzertreisen zwar weniger aufgrund gesundheitlicher Schutzmaßnahmen abgesagt werden, dafür wegen massiv gestiegener Kosten und schleppender Ticketverkäufe.
Eine Band merkte davon (noch) recht wenig. Rammstein verkauften Stadien aus, dominierten den hiesigen Tonträger-Markt und setzten einmal mehr Maßstäbe in Sachen Produktion, Vermarktung und Mythos. Wer über Metal 2022 spricht, kommt an dem Berliner Sextett nicht vorbei. Andere Hochkaräter wie Metallica und Ghost erschlossen unverhofft neue Fangruppen, bestimmte Akteure aus der Popwelt interessierten sich zunehmend für die harte Szene und aufgehende Sterne am Heavy-Himmel machten wichtige Karriereschritte nach vorne – teils über vom deutschen Mainstream in den Weg gelegte Hindernisse hinweg. Es war viel los in den vergangenen zwölf Monaten. Lassen wir sie Revue passieren.
Die wichtigsten Themen des Jahres im Überblick:
- Aktuelles: Twitter-Übernahme und Deathcore-Elite
- Ed Sheeran goes Metal
- Machine Gun Kelly: Nervensäge oder Rocketman?
- Licht und Schatten der Live-Rückkehr
- Alles zu Rammstein
- Pop vs. Metal
- Electric Callboy starten durch
- Das Metal-Album des Jahres
- Doro und Judas Priest fürs Lebenswerk geehrt
- Grammy für Dream Theater
- Ghost im Himmel
- Comebacks des Jahres: Pantera, Ville Valo, Porcupine Tree
- Metallica und Stranger Things
- Die nächste Generation
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