laut.de-Biographie
Ataypapi
Die Reggaeton-, Latin-Pop- und -Trap-Welle schwappt spätestens 2017 mit "Despacito" auch über Deutschland. Ein Jahr nach dem globalen Erfolg von Luis Fonsi und Daddy Yankee veröffentlicht hierzulande Ataypapi seinen ersten Song. Anders als bei so vielen seiner Kollegen wirkt es weniger bemüht und trendhörig, der lateinamerikanischen Musik so folgen. Als Sohn eines Sizilianers und einer Marokkanerin ist ihm der interkulturelle Ansatz in die Wiege gelegt. Neben Deutsch spricht er Englisch, Arabisch, Italienisch, Spanisch und Französisch. An seinem Hocharabisch arbeitet er noch.
Ataypapi wird 1998 als Mario Elias Cultrera im österreichischen Klagenfurt geboren. Zwei Jahre später zieht seine Familie nach Solingen, wo sie bis zur Trennung seiner Eltern lebt. Mit neun Jahren erfolgt der Umzug nach Marokko, wo er für zwei Jahre ein Sprachinternat besucht. Seine Mutter habe einen "kleinen Tapetenwechsel" gewollt, ein "bisschen Sonne, Good Vibes mitnehmen", wie er sich gegenüber Deutschrapideal erinnert. Er kehrt mit seiner Mutter und jüngeren Schwester zurück in die Bundesrepublik, lebt ab dem 16. Lebensjahr alleine in Düsseldorf und absolviert sein Abitur.
Zwar schließt er noch für fünf Semester ein Lehramtsstudium an, doch Arbeit und Musik nehmen zunehmend Raum ein. Während der Corona-Pandemie zieht er nach Duisburg, eröffnet dort mit seinem Bruder und einem Cousin einen Donutladen und werkelt nach Ladenschluss an eigenen Songs. Anfangs nennt er sich noch 3ly, doch mit dem Verlagsvertrag bei Universal benennt er sich in Ataypapi um. 2019 erscheint mit deren Hilfe die Single "Investment". Ein Jahr später folgen die Tapes "Elyvated" und "Atay2Go" sowie anschließend die EPs "Casamodica" (2021) und "Suavecito" (2022).
Im Frühjahr 2023 unterschreibt er bei Warner Music. Auf seine dortige Debüt-Single "Blessed (Intro)" folgt noch vor Jahresende das Album "Time4Atay", das mit Ramo, Azad und Jamule auf der Gästeliste aufwartet. Für Ataypapi handele es sich um sein erstes richtiges Album, für Warner spiele es "zwischen Frankfurt am Main und Casablanca, zwischen Plattenbau und Prada-Boutique, zwischen sommerlichen Sonnenuntergängen und trüben Herbstnächten." Auf dem Cover stehe die Teekanne als "Sinnbild" für "den Wunsch nach einem ausgeglichenen Leben inmitten verschiedener Welten."
Ataypapi steigt schnell zu einem gefragten Gastsänger auf. Mit Ramo und Veysel ist er am "Viben", mit Kolja Goldstein und Dú Maroc skandiert er "Dima Maghreb". Er reiht sich in Azads "Komboz" ein und besucht die EPs "Jung & Machen Geld" von Nimo und "Sommer EP" von Eno. An der Seite von Olexesh gelingt ihm auf "Augen Husky 2" mit "Pistoleta" sein bislang größter Hit, der ihm Chartplatzierungen in drei Ländern beschert. "Er ist der einzige Rapper, den ich kenne, der das wie ein 9-to-5-Job betrachtet", lobt er den 385idéal-Künstler gegenüber Aria Nejati. 2024 folgt der Zweitling "Cheb Atay".
Bei allem Erfolg bestätigt der Rapper, dass es ihm um ein "Gleichgewicht zwischen hartem Hustle und innerer Ruhe" gehe, wie es der Pressetext zu "Time4Atay" behauptete. "Chill dein Herz, sieh nicht alles so emotional, mach' dein Ding, sei dir selber treu, glaub' an dich und deine Leute", seien die Ratschläge, die er seinem jüngeren Ich mitgeben würde. Zukünftig wünsche er sich Happyness und Selbstverwirklichung.. Und seine musikalischen Ziele? "Erstmal hier festigen, richtig aufbauen und deutsche Musik international klingen lassen. Und dann vielleicht international gehen, mal gucken."
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