laut.de-Kritik
Klingt nach Eierkneifen, ist aber waschechter Thrash.
Review von Michael EdeleMit Lazarus A.D. haben Metal Blade 2009 eine Band ausgegraben, die mit ihrem veröffentlichten Debüt noch schwer auf den Spuren von Exodus wandelten, sich mit "Black Rivers Flow" dieses Jahr aber eher moderneren Klängen zuwandten. Mit Battlecross haben sie nun eine weitere Combo am Start, die ihre Jugend offenbar Death Angel verbracht hat.
Auch wenn Battlecross deutlich härter als die Kalifornier zu Werke gehen, sind die spielerischen und technischen Ansätze ähnlich, und auch Shouter Kyle 'Gumby' Gunther erinnert mit seinen Screams an Mark Osegueda. Wer am spieltechnischen Witz der Todesengel Spaß hat, der sollte "Pursuit Of Honor" mal ein, zwei Ohren leihen. Wer allerdings einen der beiden Lauscher im US-Underground am Boden hat, muss die Scheibe mit Vorsicht genießen.
Genau wie bei Lazarus A.D. wurde das Debüt quasi nur noch mal neu eingespielt. Ein Song flog raus, zwei neue kamen rein, was die Sache für Die Hard-Fans der ersten Stunde etwas madig macht. Die dürften aber außerhalb von Detroit eh nicht sonderlich zahlreich sein, und so macht es Sinn, dass nun auch der Rest der Welt in den Genuss von "Pursuit Of Honor" kommt.
Battlecross sind trotz des eher nach Eierkneif-Gesang klingenden Namens eine waschechte Thrash Band und lassen daran zu keiner Sekunde auch nur den Hauch eines Zweifels. Die Songs fahren durch die Bank auf einem hohen Härtegrad und gönnen der Nackenmuskulatur nur selten eine Pause.
So sehr man zu der Mucke der Detroiter abschädeln kann, so sehr grinsen die Jungs aber auch der Musikerpolizei frech ins Gesicht und zeigen denen, vermutlich noch während sie ihre Riffs und Licks abfeuern, fröhlich den Stinkefinger. Man weiß gar nicht, über was man sich mehr freuen soll, so sehr ziehen die Jungs vom Leder.
Die Riffs der Gitarrenfraktion Asta und Deraniyagala bleiben eingängig genug, um einfach nur die Rübe kreisen zu lassen. Gleichzeitig sind sie mit technischen Finessen und kleine Kabinettstückchen gespickt, die auch einen Jeff Waters mal genauer hinhorchen lassen.
Den Backing Punch besorgt Drummer Mike Krege: Der lässt sich in Sachen Fill-Ins und Toms nicht lumpen. Und die jazzigen Bassläufe von Don Slater sorgen zumindest bei mir schon seit Tagen für eine anhaltende Maulsperre. Zwar übertreibt es der Gute in "Man Of Stone" etwas, aber zumindest der Produzent scheint Spaß daran zu haben, sein Spiel noch vor den Gesang zu mischen. Battlecross haben eure Aufmerksamkeit definitiv verdient.
4 Kommentare
Eddy ich danke dir. Dank deinen Reviews komm ich immer mal wieder auf richtig geile Thrash Bands, letztes Jahr war es Angelus Apatrida. Was ich richtig lustig finde ist, dass ich bei dem Absatz über die Gitarrenriffs sofort an Jeff Waters gedacht hab nur um einige Wörter später zu lesen, dass ich da wohl nicht alleine bin^^.
Werd mir das Teil auf jeden Fall mal gönnen.
P.S. Im ersten Satz fehlt glaub ich ein "mit" vor Death Angel
das cover!!!
sau gutes album enlich mal wieder ne band die auf die kacke haut....
und? Gibt es wie Sand am Meer. Schlecht ist es nicht, aber Eigenständigkeit und fehlende Ideenlosigkeit macht's nicht wirklich gut. Das Metal-Genre ist durchsetzt von Mittelmaß. Wieder eine Band mehr im Radar der Belanglosigkeit - eine von unzähligen, die sich da draußen tummeln. Thrash-Metalfanatiker können ein Ohr riskieren, auch wenn es nichts neues zu hören gibt. Alle anderen verschwenden ihre Zeit damit.