laut.de-Kritik
Mittelmäßiger Psychobilly Rock aus Rotterdam.
Review von Michael EdeleNa, das ist doch mal was anderes. Obwohl nach dem Ausstieg von Drummer Creepy mittlerweile kein einziges Gründungsmitglied mehr zur Band gehört, lösen sich die Cenobites nicht auf, sondern hauen mit Neuzugang Rudi Röss einfach das nächste Album auf den Markt.
Im Gegensatz zum Debüt "Demons To Some ... Angels To Others" steht mit Wally auch nur noch ein Gitarrist in den Reihen der Band. Der darf aber anscheinend so viele Spuren belegen, wie er will, so dass man Kontrabasser P.G. Vögeli nur noch erahnen kann. Dabei leben die meisten Psychobilly Bands doch gerade vom Slapsound ihrer Basser, die den meist recht simplen Partysongs noch das gewisse Etwas geben.
So schafft es auch "Snakepit Vibrations" meist nicht über das Prädikat anständig hinaus. Das "Intro" kann man eh knicken und auch das schnelle "Thumbscrew" bleibt mittelmäßig. Gute Laune kommt erst mit "Bad Habit" auf und steigert sich mit dem coolen Mitgröler "Motivation" noch mal deutlich. Leider hält "Chemical Good Mood" das Niveau nicht, sondern schwächt schon wieder leicht ab. Das Solo von Wally überzeugt bei der Nummer auch nicht wirklich.
"Hell Of A Night" zieht das Tempo wieder ein gutes Stück an und hebt, genau wie das groovende "Murder's Fate, stimmungsmäßig das Niveau. Mit "Supercharger Heaven" kommt dann fast der beste Song des Albums. Dumm ist nur, dass es sich dabei um eine Coverversion von White Zombie handelt. Dennoch ein echt geiler Song. Seltsam nur, dass die Gitarren so fett wie bei keiner anderen Nummer sind.
"Sharkbait" schlägt in dieselbe Kerbe wie "Thumbscrew": schnell aber sehr gewöhnlich, fast wie 08/15-Punk. Zwischen diesem und "Hellschool" steht noch ein auf meiner Promo nicht verzeichneter Song, der wieder ganz ordentlich groovt und vor allem durch das Klavier im Mittelteil einen 60's Rock'n'Roll-Vize gewinnt. "Hellschool" groovt auch okay und "Hate" ist wohl der beste schnelle Song auf "Snakepit Vibrations", was nicht zuletzt an den Breakdowns liegt.
Dem abschließenden "Sorry" mag es leider auch nur bedingt gelingen, über das Mittelmaß hinaus zu kommen. Zwar besitzt der Track Atmosphäre, diese begeistert aber wahrscheinlich nur Die Hard-Fans der Band. Warum ausgerechnet der Song als einziger die fünf Minuten Marke überschreitet, will mir auch nicht so recht einleuchten.
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