laut.de-Biographie
Christopher Willits
Im Mittleren Westen der USA, genauer gesagt in Kansas City, unternimmt Christopher Willits seine ersten Gehversuche als Musiker. Angetan von Jimi Hendrix und Sonic Youth spielt er mit Kumpels in einer Band, deren größter Moment kommt, als sie für die noch unbekannten Puddle Of Mud im Vorprogramm auf der Bühne stehen. Später zieht es den Amerikaner hin zu elektronischer Musik und experimentellen Kompositionsstrukturen.
Sein erstes Release hat Christopher Willits auf dem New Yorker Label 12k, das Tyler Dupree betreibt. Der ist fest in der New Yorker Szene verankert, spielt unter anderem auch in der All-Star-Formation Rancho Relaxo Allstars an der Seite von Abe Duque, Dietrich Schoenemann und John Selway und gehört mit einer Vielzahl von Releases seit Mitte der 90er Jahre zu den aktivsten Ambient-Musikern. Mit seinem weitreichenden Beziehungsnetz stellt er so manchen Kontakt her und öffnet Christopher Willits auch die ein oder andere Tür.
Mit Dupree den richtigen Türöffner gefunden zu haben, ist jedoch nur die eine Seite der Musikerkarriere. Die andere ist eine gute Portion Idealismus und viel, viel Leidenschaft für das, was er tut. Denn obgleich sich über die Jahre zahlreiche Releases ansammeln, erscheinen diese doch zumeist in kleinen Auflagen, die nicht dazu angelegt sind, mit dem Erlös den Lebensunterhalt zu bestreiten. Davon lässt sich Willits aber keineswegs beirren. Er bastelt an seinen Gerätschaften herum, entwickelt seine eigene Musiksoftware und macht mit kompositorischem Talent und einem feinen Gefühl für originelles Sounddesign weltweit auf sich aufmerksam.
Insbesondere die Beziehungen nach Japan erweisen sich als künstlerisch fruchtbar. Das zusammen mit Tylor Dupree komponierte Album "Moju" erscheint 2004 beim japanischen Experimentallabel Plob, wo neben allerlei obskuren Acts auch der Detroiter Rod Modell und Berlins Housemeister im Backkatalog zu finden sind. Ein Konzertauftritt in Japan erscheint 2005 in CD-Form. Auch in der Folge bleibt Fernost wichtig, wie unter anderem die Kooperation mit dem gefeierten Komponisten Ryuichi Sakamoto ("Ocean Fire" 2007") zeigt.
Mitte der 00er Jahre kommen Willits Tracks auch Sam Valenti IV vom Label Ghostly International zu Ohren. Der zunächst lose Kontakt vertieft sich schnell und so veröffentlicht Christopher Willits 2006 sein erstes Album auf Ghostly. "Mit gefällt die Vielfalt auf Ghostly. Außerdem gibt mir die Art und Weise wie Sam Valenti IV das Label managt, viel Raum mich weiter zu entwickeln", so Willits in einem Interview. Ergebnis dieser künstlerischen Evolution ist das Album "Tiger Flower Circle Sun" aus dem Jahr 2010, mit dem sich Willits vorsichtig dem Pop annähert.
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