Porträt

laut.de-Biographie

Crippled Black Phoenix

"Geboren in einem Blizzard aus gehörnten Katzen, gewähren Crippled Black Phoenix eine cineastische Erfahrung nie dagewesenen Ausmaßes, handgefertigt von einer Söldnergruppe musikalischer Außenseiter", umschreibt die offizielle Bandbiografie. Majestätische Songs über Liebe und Verlust, Tragik und Erlösung, versehen mit einer unglaublichen Tiefe und Schwere erscheinen in Europa im Mai 2007 unter dem Titel "A Love Of Shared Disasters" auf Invada Records.

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Anno 2004 beginnt der damals noch bei Electric Wizard beschäftigte Drummer Justin Greaves damit, Songs und Soundscapes mit primitiver Technik auf Band zu bannen, die schon so lange in seinem Kopf herumspuken. Ermutigt von seinem guten Freund, dem Mogwai-Bassisten Dominic Aitchison, bilden diese Ideen später das Skelett für Crippled Black Phoenix.

Weitere Weggefährten stoßen hinzu: die Panthiest-Mitglieder Andy Semmens und Kostas Panagiotou, Nial McGaughney von 3D House Of Beef, Solo-Folk-Songwriter Joe Volk, der unter anderem der von der Kritik gefeierten Heavyrock-Kombo Gonga vorsteht: Sie alle verstärken das Line-up, indem sie eine Vielfalt an Einflüssen und Fähigkeiten einbringen.

Im Hitzesommer 2006 nimmt die Band in Bristol ihr Debüt auf und unterschreibt einen Plattenvertrag beim Winzindie Invada, dem Label von Portisheads Geoff Barrow. Man schließt sich kurz und katalysiert gemeinsam die künstlerischen Visionen, die so viele Jahre in den Hinterköpfen gewuchert hatten. Das Resultat: eine Kollektion aus Endzeitballaden, ein dunkler Hybrid, eine Kumulation aus all den eklektischen Einflüssen seiner Teilhaber.

"A Love Of Shared Disasters" ist der erste Teil einer Trilogie, die 2009 mit "Night Raiders" und "The Resurrectionsts" vollendet wird. Es geht um ziellose Aufrichtigkeit und menschliche Tragödie, Geschichten voller Elend aus jahrhundertealter Literatur, verbunden mit persönlichen Erfahrungen von Liebe und Verlust.

Inzwischen waren mehr als 20 Musiker an Crippled Black Phoenix beteiligt, auf der Bühne sind nicht selten mehr als ein Dutzend Leute. Mit "(Mankind) The Crafty Ape" schaffen sie endgültig den Sprung vom Geheimtipp zu einem der Main Acts der Szene.

In einer Mischung aus modernem verstärktem und viktorianischem Equipment erschafft das Kollektiv einen langsam abbrennenden Sound, der gefangen nimmt, zu gleichen Teilen archaisch und zeitgenössisch. Für Freunde von Red Sparowes, Silver Mt. Zion und Long Distance Calling.

Nach der Veröffentlichung der Scheibe "White Light Generator" (2014) verlassen Gitarrist Karl Demata (Gitarre) und Basser Christian Heilmann die Truppe: Greaves streitet sich seitdem mit Demata um die Rechte am Bandnamen. Ein Jahr später veröffentlichen die Briten die EP "Oh'Ech-oes" mit zwei Pink Floyd-Coverversionen, darunter eine 38-Minuten-Version des Klassikers "Echoes") sowie eine weitere Vier-Track-EP zur anstehenden Winter-Tour 2015.

Crippled Black Phoenix - Banefyre
Crippled Black Phoenix Banefyre
Back to the roots mit Blick nach vorn.
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Zu diesem Zeitpunkt gehören neben Justin Greaves, Belinda Kordic, Daniel Änghede, David John Norman, Mark Furnevall und Daisy Chapman zur Band. Mit im Boot sind auch Dave Greaves und Andy Solomon.

Nachdem Bandleader Greaves seine Depression öffentlich macht, erscheint gerade die melancholische Seite der Formation in einem neuen Licht. Dieser Schritt nötigt in der Männerdomäne Rock'n'Roll Respekt ab. Die Band setzt ein Ausrufezeichen. Entsprechend wuchtig und doomig schleppt sich "Bronze" durch Musik und Text. Mehr Ambient und Weltflucht bietet das 2018 erscheinende "Great Escape", das Raum zum Träumen bietet und darüber hinaus an die Frühphase anknüpft. Es ist zugleich das letzte Album mit Daniel Änghede als Sänger.

Den zwei Jahre danach veröffentlichten Nachfolger "Ellengaest", mit dem die Band vermehrt in Gothic-artige Gefilde vordringt, realisieren Crippled Black Phoenix mit einer Schar an Gastsängern und -sängerinnen wie Gaahl, Vincent Cavanagh (Anathema) oder Suzie Stapleton. Zu dem Zeitpunkt bilden Justin Greaves und Belinda Kordic den Kern der Band. Danach nimmt der Schwede Joel Segerstedt den Posten von Daniel Änghede ein und gibt 2021 auf der EP "Painful Reminder/Dead is Dead" seinen Einstand. Er bringt mit seiner an Justin Sullivan von New Model Army erinnernden Stimme ein Jahr später auf "Banefyre" wieder mehr rauen und stürmischen Wind in die Musik.

Außerdem findet man auf der Vinylversion mit "No Regrets" einen Bonustrack, der sich schon auf dem 2018 veröffentlichten Demo des Nebenprojektes Johnny The Boy befand, das Justin Greaves und Belinda Kordic zusammen mit Live-Bassist Matt Crawford ins Leben riefen. 2023 erscheint mit "You" das Debütalbum des Trios. Das fällt mit rauen Black Metal-, vernichtenden Sludge- und lärmenden Rock'n'Roll-Klängen recht angriffslustig aus. Trotzdem lassen sich die Talente aller Beteiligten ganz klar heraushören. Zudem betreiben Greaves und Kordic mit Se Delan noch ein weiteres Nebenprojekt, das musikalisch mehr in Richtung Dreampop geht.

Bei Crippled Black Phoenix bleibt hingegen die Rezeptur dieselbe: Der stete Wechsel zwischen postrockigen Longtracks, Ambient-lastigen Interludes und kürzeren Pop-basierten Songs prägt sämtliche Alben. Dazu gesellt sich ein starker Hang zu Pink Floyd auf musikalischer Seite. Jede Platte strotzt vor Weltflucht und lädt zum Verweilen und Verzweifeln unterm Kopfhörer ein, aber hält gleichzeitig der zwielichtigen Welt, in der vieles scheint, aber nichts ist, den Spiegel vor.

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