Porträt

laut.de-Biographie

Cloud Control

Sympathischer als auf der Facebook-Infopage geht Selbstbeschreibung nicht. "Hey, wir sind Cloud Control", heißt es da. "Wir haben uns in der Highschool getroffen. Zusammen machen wir ziemlich klassische Gitarrenmusik mit Orgeln und Reverb im Songformat. 'Surrealistic Pillow' von Jefferson Airplane ist ein großartiges Album."

Unverstellt und nahbar bemühen sich Alister Wright, Heidi und Ulrich Lenffer und Jeremy Kelshaw nicht um Popmystizismus. Ihr Geheimnis steckt in der Eingängigkeit ihres psychedelischen Indiepoprocks.

"Es war so schön damals, als man noch geradlinige Liebeslieder schreiben konnte, die für das genommen wurden, was sie waren. Heutzutage geben sich Songs manchmal so clever und kryptisch, während sie letztlich genau das gleiche sagen möchten."

Auch der Kreationsmythos des australischen Quartetts ist letztlich gar keiner, oder zumindest herzwärmend nett: Heidi Lenffer liest 2007 von einem Musikwettbewerb und meldet sich und ihre Band schnurstracks dafür an – obwohl zu diesem Zeitpunkt weder Band noch Songs existieren. Sie fragt kurzerhand zwei Freunde und ihren Bruder Ulrich. Cloud Control sind geboren und gewinnen den Talentwettbewerb direkt.

Regelmäßiges Airplay beim Jugendsender Triple J und viele Auftritte in den Clubs der Heimatstadt Blue Mountains nahe Sydney machen den indiebewährt instrumentierten Act bald national populär. Nach zwei EPs erscheint 2010 in Down Under das Debüt "Bliss Release" auf Ivy League Records. Im darauffolgenden Jahr erobert das Album via Infectious Music den europäischen Markt.

Das nimmt auch nicht Wunder, gibt sich ihre Musik unwiderstehlich catchy. In Australien werden Cloud Control in der Folge mit Auszeichnungen überhäuft (u.a. Australian Music Prize 2011) und touren mit Foo Fighters, Supergrass, Arcade Fire, Vampire Weekend, Weezer und The Drums. Weltweite Auftritte z.B. beim SXSW oder dem Reading Festival halten die Band auf Trab.

Was ihre musikalischen Einflüsse angeht, geben sich Cloud Control ebenfalls äußerst reflektiert und bescheiden. "Manch einer wird sagen, wir klingen wie diese oder jene Band. Für den einen hören wir uns wie die Go-Betweens an, für den nächsten nach Talking Heads." Oder nach Yeasayer. Oder Tame Impala. Oder Fleet Foxes. Oder Deerhunter. Oder ... einfach nach gutem, eingängigem Gitarrenindie mit historischem Bewusstsein.

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