laut.de-Biographie
DJ Adlib
Das Kölner Label Melting Pot Music steht für hochwertige, überwiegend instrumentale Hip-Hop-Musik und öffnet seine Arme sowohl für Beatbauer aus dem klassischen Boombap-Bereich (Dexter, Suff Daddy) als auch für Elektro-affine Produzenten (Fulgeance). "Die Beat-Szene in Deutschland wird qualitativ immer besser und bleibt sehr spannend", findet MPM-Chef Olski. Der ebenfalls aus der Rheinmetropole stammende DJ Adlib hat daran einen nicht unerheblichen Anteil.
Der Ehrgeiz, Platten zu veröffentlichen verhalte sich dabei jedoch diametral zur Entwicklung seines musikalischen Könnens, stellt die Plattenfirma 2011 rückblickend fest. Tatsächlich macht Adlib dem Namenszusatz DJ vorerst alle Ehre und tritt ab Ende der Neunziger vor allem live in Erscheinung. Erste Erfolge feiert er als Mitglied der Turntablist Crew Noisy Stylus, die sich über die Jahre zahlreiche Pokale erspielt.
Doch obwohl das DJ-Kollektiv von 2001 bis 2005 vier LPs und zwei 12"s veröffentlicht, hält sich DJ Adlib als Soloproduzent vorerst zurück. Erst 2006 erscheint als erster Output die EP "Adlibertine" über Danny Breaks Label Alphabet Zoo. Auf dem Düsseldorfer Label Turntable Jazz folgt wenig später die Single "Spread The Message" mit US-Rapper M.E.D.. Nur für sein Debütalbum nimmt sich der Kölner noch einige Jahre Zeit.
Der Erstling "Haus & Garten" kommt erst im Januar 2012 auf den Markt, bedeutet dafür aber gleich die Aufnahme in den "Hi-Hat Club". In der angesehenen Instrumentalreihe von Melting Pot Music und Fotograf Robert Winter stellten zuvor Beatproduzenten wie Dexter, Suff Daddy und Full Crate X & FS Green ihre musikalische Finesse unter Beweis. Der von MPM als "best kept secret" bezeichnete DJ Adlib überzeugt mit einer intensiven und abwechslungsreichen sechsten "Hi-Hat Club"-Auflage und definiert die Serie neu, indem er erstmals auch Gastrapper einlädt.
Mit DJ Adlib zieht das Kölner Label wie schon so oft einen äußerst innovativen Künstler an Land. Wer auf instrumentalen Hip-Hop zwischen Neo Boombap-Sound und moderneren Einflüssen steht, dürfte mit seinen Tunes bestens bedient sein. Denn eines stellen die zuständigen Promoter im Pressetext völlig berechtigt fest: "Wenn der Mann mal an den Start geht, dann bläst er sie alle weg."
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