laut.de-Biographie
Daniel Stefanik
Dresden und Detroit verbindet nicht gerade viel. Die eine Stadt ist eine prunkvolle Barockmetropole mit einer jahrhundertealten Tradition. Die andere, unter dem Namen Motor City bekannte gewordene Millionenstadt, hat wie kaum eine andere Industriemetropole mit dem Niedergang der amerikanischen Autoindustrie zu kämpfen.
Ein Band zwischen diesen beiden knüpft der gebürtige Dresdner Daniel Stefanik. Der House- und Technoproduzent zählt das in Detroit beheimatete Musikerkollektiv Underground Resistance zu seinen wichtigsten Einflüssen.
1979 geboren, beginnt er 1994 mit dem Auflegen. Bald schon werden Produzenten aus Detroit wie Mad Mike Banks, Jeff Mills und Robert Hood zu seinen wichtigsten Einflüssen. Als die Szene in Dresden Ende der 90er immer kommerzieller wird, zieht Stefanik nach Leipzig, um dort zu studieren. Gleichzeitig beginnt er sich in der dortigen Szene zu vernetzen. Die Coco Bar ist ein erster Anlaufpunkt, wo er regelmäßig die Gelegenheit bekommt, an den Turntables zu stehen. Hier wird er Matthias Tanzmann vorgestellt.
Zunächst noch distanziert, finden die beiden beim Thema Produzieren schnell einen gemeinsamen Nenner. Das Ergebnis ist die Maxi "Them People", die 2003 auf Tanzmanns Label Moon Harbour Recordings erscheint. Es folgen weitere Produktionen des gut harmonierenden Duos. Parallel dazu gründete er sein eigenes Netlabel Instabil, das als Plattform für experimentellere und ruhigere Tracks, die sich nicht voll und ganz der rigiden Funktionalität von elektronischer Clubmusik unterwerfen, fungiert.
2005 gibt Stefanik auf Anja Schneiders Mobilee Label schließlich sein Solodebüt. Mit den folgenden Releases auf Statik Entertainment, Freude Am Tanzen und Cargo Edition steigt er zu einem der profiliertesten Produzenten in Deutschland auf.
In seinen Releases interpretiert der Leipziger das Erbe von Detroit auf eine funkige und zugleich deepe Art und Weise. Seine Studioqualitäten spielt er 2008 beim Release seines Debütalbums "Reactivity" voll aus. Stefanik selbst bezeichnet seine Musik als Post-Detroit - eine Mischung aus Tradition und Moderne.
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