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Der Nino aus Wien

Mit einem herzhaften wienerischen "Du Oasch!" (hochdeutsch: Du Arsch) begann im Jahr 2009 die Karriere von dem Nino aus Wien. Doch Nino Mandl, wie der Liedermacher und Singer/Songwriter eigentlich heißt, veröffentlichte bereits ein Jahr zuvor unter seinem Pseudonym The Euphoric Flenson Songs, darunter "Weil Ich Kein Star Bin". Darin bejammert er seine erfolglose musikalische Situation und beschimpft das Label Problembär Records, die statt seines Alter Egos irgendeinen "Schaß", einen Scheiß also, unter Vertrag nahmen.

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Die Depri-Wut-Tirade landet beim österreichischen Radiosender FM4 und Problembär Records nehmen den Nino aus Wien unter ihre Fittiche. 2008 erscheint mit "The Ocelot Show" das Debüt-Album, ein Jahr später "Down In Albern".

Hier findet sich auch das eingangs erwähnte "Du Oasch" wieder. Das Lied über einen Freund, der mit seiner Freundin fremdging, treibt einem die Tränen in die Augen – vor Lachen und vor Rührung: Johnny Cash und Bob Dylan in einem, alles natürlich mit typischem Wiener Schmäh vorgetragen.

Die Vorbilder von dem Nino aus Wien sind natürlich einerseits die Austropop-Legenden Wolfgang Ambros, Georg Danzer oder Ludwig Hirsch: Ihnen widmet er zusammen mit Blues-Musiker Ernst Molden auf dem 2015 erschienenen Album "Unser Österreich" eine Hommage, in dem beide Songs von den vorhin genannten, aber auch André Heller, Falco oder Helmut Qualtinger im vollsten Dialekt interpretieren.

Der Nino aus Wien zeigt sich musikalisch darüber hinaus sehr von britischen Bands inspiriert. So spielt der Titel "Down In Albern" auf das Debütalbum "Down In Albion" der Babyshambles an: Das Kreative wie Kaputte eines Pete Doherty tönt mit, die Beschwingtheit der Beatles, Kinks oder Byrds und zuweilen die Hymnenseligkeit von Oasis.

Der Nino Aus Wien - Endlich Wienerlieder
Der Nino Aus Wien Endlich Wienerlieder
Es rumpelt herrlich am Donauufer entlang - meistens.
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Live kommen all diese Einflüsse zum Tragen, wenn die Musiker um Nino Wandl herum ihren Indie-Austropop spielen und er selbst stets wirkt, als stehe er neben sich: Der Nino aus Wien ist dann Wienerlied, Britpop, Indierock und Folksong in einem. Die Musik stilistisch eine Melange und die Texte voller Selbstironie und Schmäh, wie in einem seiner bekanntesten Songs "Der Schönste Mann Von Wien". Diesen bald typischen Nino-Stil bezeichnet das Magazin Falter so: "Der Nino aus Wien ist der beste junge Liedermacher des Landes."

2018 erscheint das zehnte Album des fleißigen Musikers, der oft mit anderen österreichischen Kollegen kollaboriert. Darunter: der bereits erwähnte Ernst Molden, mit dem ihm 2021 mit "Zirkus" ein großer Wurf gelingt, aber auch Voodoo Jürgens, Soap & Skin, Worried Man & Worried Boy oder Wanda-Produzent Paul Gallister. Seine Umtriebigkeit und Kreativität entschuldigt Nino mit Faulheit: "Deshalb mache ich lieber was. Anstatt auf der Couch zu sitzen und fernzuschauen, probiere ich stattdessen doch lieber, ein Lied zu schreiben – weil es mir besser tut."

Von dieser Praxis rückt er offenbar nie ab, 2020 folgt "Ocker Mond", 2022 "Eis Zeit", 2024 dann "Endlich Wienerlieder". Das Schöne: Alles hört sich immer anders an, Stillstand ist unbekannt im Hause Nino.

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