Porträt

laut.de-Biographie

Despair

In Dortmund gibt es nicht nur Fußball, sondern auch den ein oder anderen guten Musiker. Wenn die dann noch zusammen ne Band starten, kommt dabei mitunter wirklich Großes heraus. So lässt schon das '87er Demo von Despair erahnen, dass man von Shouter Robert Kampf, dem Gitarren-Duo Waldemar Sorychta und Marek Grzeszek, sowie Basser Klaus Pachura und Drummer Markus Freiwald noch einiges erwarten darf. Einziger Kritikpunkt des durch technisch sauberen Thrash-Metal begeisterndem Demos ist der gewöhnungsbedürftige Gesang von Robert.

Metalsplitter: Manchmal kommen sie wieder Aktuelle News
Metalsplitter Manchmal kommen sie wieder
Dave Lombardo ist bei Slayer erst mal raus wie Scott Weiland bei Stone Temple Pilots. Weiland beansprucht aber den Bandnamen für sich ...

Gleiches gilt auch für das starke Debütalbum "History Of Hate", welches gleichzeitig die erste Veröffentlichung auf dem von Robert neu gegründeten Indie-Label Century Media ist (und irgendwie auch als Nuclear Blast-Debüt durchgeht, da auch Nuclear Blast-Chef Markus Staiger seine Finger mit im Spiel hat). Was die Mucke zusätzlich interessant macht, ist der fast durchgehende Verzicht auf Refrains, was wohl auf Waldemars anspruchsvolles Songwriting zurückzuführen ist, der die musikalische Richtung der Band im Grunde lenkt.

Robert steigt schließlich bei Despair aus, da er sich zum einen verstärkt um sein Label kümmern will/muss und zum anderen selbst erkennt, dass er mit seinem limitierten Gesangsstil die Entwicklung der Band auf Dauer bremst. Für ihn stößt Andreas Hentschel dazu, der sowohl in höheren Gesangslagen locker besteht, als auch über eine herrlich raue Röhre verfügt. Die Songs an sich sind noch ausgefeilter, zugleich aber auch eingängiger und glänzen durch eine anständige Produktion aus den Morrissound Studios. Doch auch mit dem zweiten Album will sich der Erfolg nicht so recht einstellen, immerhin gehen sie im Vorprogramm von Overkill auf Tour durch Deutschland.

Auf ihrem dritten Werk "Beyond All Reason" legen sie sogar noch eine Schippe drauf und Despair klingen so selbstbewusst wie nie. Die Gitarrenarbeit von Waldemar und Marek sowie Markus' Drumming sind weltklasse. Die Gesangslinien von Andreas setzen sich sofort im Ohr fest und die Produktion, die dieses mal Waldemar im Alleingang übernimmt, hat internationalen Stellenwert. Da sich aber auch mit "Beyond All Reasons" nicht wirklich viel am Status der Band verändert, kommen langsam verstärkt Diskussionen über die musikalische Richtung auf. Diese führen letztendlich auch zum Split der Band nach sechs Jahren.

Lange Zeit ist es still um die ehemaligen Musiker der Band und Marek und Klaus haben mit Musik nicht mehr viel zu tun. Andreas arbeitet inzwischen für's Rock Hard Magazin und Markus kam durch Waldemar an den Job als Drummer für die zweite Voodoocult Scheibe von Phillip Boa. Auf dieser und der ersten ist Waldemar nicht nur zu hören, sondern auch als Produzent tätig. Durch seine Arbeiten mit unzähligen Bands (Sentenced/Tiamat/Lacuna Coil) hat er sich einen vorzüglichen Ruf als Produzent im In- und Ausland erarbeitet.

Durch den Voodoocult Kontakt mir Dave Lombardo (Slayer) startet er mit dem Drummer zusammen die Band Grip Inc., mit der er vier exzellente Scheiben veröffentlicht, die er 2005 aber erst einmal einmottet. Dafür startet er mit Eyes Of Eden und Enemy Of The Sun gleich zwei neue Bands, die sich soundtechnisch sehr voneinander unterscheiden, die beide aber eindeutig die Handschrift des Ausnahmegitarristen tragen.

News

Alben

Surftipps

  • Alte Reviews

    Über die Band selbst gibt es so gut wie nichts im ganzen WWW.

    http://www.nolifetilmetal.com/despair.htm

Noch keine Kommentare