laut.de-Biographie
Dezperadoz
Kopf und treibende Kraft hinter den Dezperadoz ist der Heidelberger Alex Kraft, der 1993 beginnt am MI in Los Angeles Jazz zu studieren. Auf einem Trip nach Las Vegas muss der Gitarrist mal rechts ranfahren, um die Fleischpeitsche auszugießen. Dabei kommt ihm in der Wüste der Gedanke, dass hier vermutlich zum letzten Mal vor 150 Jahren ein einsamer Cowboy gestrullert hat.
Derart ergriffen von der eigenen Poesie, legt er den Grundstein zu den Dezperadoz, die sich damals allerdings noch 'Desperados' schreiben. Musikalisch ausgedrückt heißt das, dass er Metal und Westernflair kombiniert und sich lyrisch den Helden mit den schnellen Händen widmet. Da Alex nicht nur bei Jail aktiv ist, sondern auch zur Tourband von Tom Angelrippers Nebenprojekt Onkel Tom gehört, steht es nicht lang zur Debatte, dass Tom den Gesang auf dem Desperados-Debüt "The Dawn Of Dying" übernimmt.
Den Rest spielen Olli Lampertsdörfer (Drums), Volker Liebig (Bass) und Rough Silk-Mitglied Ferdy Doernberg (Piano, Dobro, Pedal- und Lap-Steel, Akkordeon) ein. Natürlich wollen die Jungs auch auf Tour gehen und dort mit einem entsprechenden Westernoutfit glänzen. Das kommt beim Publikum ganz gut an, jedoch hängt dem ganzen durch Toms Mitwirken immer ein wenig der Sodom-Nebenprojekt-Character an, was der Band bei weitem nicht gerecht wird.
Schon Ende 2000 heißt es eigentlich, dass die Arbeiten an einem zweiten Album namens "Hellbillies" laufen, doch dann verlieren sie ihren Deal bei Drakkar Records und die Band bröselt nach und nach auseinander. Allerdings hat Alex überhaupt keinen Bock, die Desperados ad acta zu legen und sucht sich mit der Zeit eine komplett neue Band zusammen. Mit dem Pink Cream 69-Bassisten Dennis Ward an der Klampfe und hinter dem Mischpult, dem Tyrant Eyes-Drummer Sascha Tilger und seinem Dirty Deeds-Kollegen Alex Weigand am Bass, macht er sich an die nächste Scheibe.
Dieses Mal soll es ein Konzeptalbum über den legendären Wyatt Earp und die Schießerei am O.K. Corral sein. Außerdem übernimmt Alex den Gesang selbst. Dabei macht er zwar eine ausgesprochen gute Figur, aber was kann es schaden, sich noch ein paar Gastmucker ins Studio zu holen und so geben sich Doro, Michael Weikath, Tobi Sammet und Joacim Cans die Klinke in die Hand. Unter dem Titel "The Legend And The Truth" steht die Scheibe ab Ende April in den Läden.
Natürlich muss als nächstes eine anständige Tour her und was bietet sich da eher an, als direkt im Anschluss zusammen mit Krokus und Axxis durch die Lande zu ziehen. An den Drums sitzt inzwischen Markus Kullmann, der auch auf dem dritten Album mit von der Partie ist.
Am Produzententeam hat sich auch nichts verändert, allerdings verzichtet Alex dieses Mal auf die große Riege an Gastsängern. Stattdessen rockt das Trio auf "An Eye For An Eye" Anfang April 2008 im Alleingang nach vorne los. Allerdings holen sie sich auf Dauer mit Nils Stürzer doch einen zweiten Gitarristen in die Band.
Zwischen "An Eye For An Eye" und "Dead Man's Hand" vergehen vier Jahre, in denen die Band wieder zu Drakkar Records zurückkehrt. Am musikalischen Konzept hat sich glücklicherweise nichts geändert.
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