laut.de-Biographie
Dir En Grey
Genau wie die Kollegen von MUCC erscheinen Dir En Grey erstmals 1997 auf der musikalischen Landkarte. Im Februar schließen sich Sänger Kyo (Nishimura Tooru), die beiden Gitarristen Kaoru (Niikura Kaoru) und Die (And? Daisuke) sowie Basser Toshiya (Hara Toshimasa) und Drummer Shinya (Terachi Shinya) im japanischen Osaka zusammen. Das Quintett bewegt sich im Bereich zwischen Alternative und Rock.
Rein optisch gehören sie recht offensichtlich der Visual Kei-Szene an: Dir En Grey legen großen Wert auf ihr Äußeres. Dass dabei die Grenze zwischen Männlein und Weiblein schon mal verschwimmt, ist durchaus beabsichtigt.
Die Bedeutung des Namens ist nicht so ganz klar, vermutlich handelt es sich aber um eine Ableitung von Dorian Gray, was zumindest zum Stil und den textlichen Inhalten der Band passen würde.
Dir En Grey geht eine Band namens La:Sadie's voraus, die bis auf Basser Toshiya dieselbe Besetzung aufweist. Nachdem sie 1998 ihre erste EP "Missa" noch in Eigenregie veröffentlichen, nimmt sich Yoshiki Hayashi (Ex-Drummer von X-Japan und später CEO bei EastWest Japan) ihrer an. Mit ihm veröffentlichen sie Anfang 1999 auf einen Schlag drei Singles, die alle in den Top Ten landen.
Nach zwei weiteren Singles erscheint Ende Juli das Debütalbum "Gauze". Zusätzlich gibt es ein Video, auf dem zu jedem Song ein Clip zu finden ist. Es folgt eine Tour durch Japan, anschließend drehen Dir En Grey in Osaka ein weiteres Video ab. Alle Clips erscheinen im April 2000 auf DVD, bevor Ende September schon das zweite Album "Macabre" folgt.
Im Dezember geht es erneut auf Tour, die sich bis April 2004 hinzieht. Diese stellt bei Kyo ernsthaft die Gesundheit auf die Probe. Auch von dieser Tour zeugt eine DVD. Die Remix-CD "Kai" kommt ebenfalls noch im selben Jahr auf den Markt.
Obwohl die Dauerbelastung an Kondition und Nerven zehrt, folgt Ende Januar 2002 das dritte Album "Kisou". Inzwischen gehen Dir En Grey als das durch, das Alphaville wohl 'Big In Japan' genannt hätten. Doch nicht nur dort sind sie unterwegs. Zum ersten Mal treten sie in Korea auf. Von diese Auftritten zeugt anschließend ein Fotobuch, das unter Fans genauso reißenden Absatz findet wie die Clip-DVD "Kimon". Zur abgeschlossenen Tour gibt es ebenfalls das Bildmaterial auf DVD, und zuvor außerdem noch die EP "Six Ugly".
Die Veröffentlichungswut der Kerle kennt gar kein Ende. So hält der fanatische Fan im September 2003 das nächste Album "Vulgar" in den Händen. Allerdings kündigen sich einige drastische Veränderungen innerhalb der Band an. So legen Dir En Grey schon seit einiger Zeit weniger Wert auf den Visual Kei-Stil und integrieren immer deutlicher Metal-Elemente in ihren Sound. Außerdem schränken sie den Kontakt zu ihren Fans noch stärker ein, was mehr und mehr Trennungsgerüchte aufkommen lässt.
Tatsächlich bleibt es 2004 relativ ruhig. Lediglich zwei Singles und die übliche DVD zur abgeschlossenen Tour erscheinen. Dafür liegen die ersten Pläne der Band vor, endlich in Europa aufzutreten. Bis es soweit ist, vergeht allerdings noch einige Zeit. In Japan erscheint im März 2005 "Withering To Death".
In Deutschland sind Dir En Grey und andere Bands des Visual Kei inzwischen schwer angesagt, und so ist das einzige Konzert in der Berliner Columbiahalle am 28. Mai 2005 innerhalb von drei Tagen ausverkauft. Auch bei Rock Im Park und Rock Am Ring spielen die Japaner und geben noch ein paar zusätzliche Gastspiele in Frankreich und Belgien.
Es folgen zwei weitere DVDs mit Clip-Collections, ehe Ende 2005 "Withering To Death" auch in Deutschland erscheint. Der Vorgänger "Vulgar" wird im April 2006 nachgereicht und auch die DVD "Tour 05 It Withers And Withers" ist inzwischen offiziell zu haben. In den USA sind Dir En Grey für drei Konzerte unterwegs und kehren 2006 wieder nach Deutschland zurück. Neben Berlin und Köln stehen einmal mehr Rock Am Ring und Rock Im Park an.
Ende Juli kommt eine neue Single auf den Markt, doch zu dieser Zeit sind Dir En Grey schon mit Korn, Deftones, Stone Sour und einigen anderen im Rahmen der 'Family Values'-Tour in den Staaten unterwegs. Dort haben sie inzwischen Fuß gefasst und gewinnen sogar den MTV Headbangers Ball Award für das beste Metal-Video. Um diesen Erfolg fortzusetzen, hilft 2007 das Album "The Marrow Of A Bone", das in Europa Anfang März und in den Staaten schon ein wenig früher erscheint.
In den nächsten Jahren touren Dir En Grey eifrig um die ganze Welt, treten auf dem Wacken Open Air auf und schieben in gewohnter Art und Weise eine DVD nach der anderen auf den Markt. Nebenbei produzieren sie die Studioalben sieben ("Uroboros") und acht ("Dum Spiro Spero").
2012 kämpft Sänger Kyo mit Stimmbandproblemen, weswegen die Band eine geplante Nordamerika-Tour abbläst und sich eine Auszeit gönnt. Mitte des Jahres scheint Kyo wieder auf dem Weg der Besserung zu sein. Dir En Grey kündigen an, neue Songs schreiben zu wollen und sehen November 2014 als realistischen Veröffentlichungstermin für ihren neunten Longplayer an.
Über die Jahre entwickeln Dir En Grey ihren Stil beständig weiter und wenden sich nahezu vollständig vom Visual Kei-Ursprung ab. Die Leser des Musikmagazins Loudwire.com wählen das Quintett 2012 zum Sieger der "Extreme Metal Olympia" - vor den nur zweitplatzierten Legenden Death. Beeinflusst von westlichen Bands driften die Japaner in Alternative und Postrock-Bereiche, erkunden Gefilde des Metal- und Deathcoregenres und klingen zunehmend progressiver.
Das Ergebnis all dessen präsentieren sie auf "Arche". Laut Gitarrist Die enthält das Album den "bisher erfülltesten Sound" der Band. Das kann man tatsächlich so unterschreiben. Von brutal bis besinnlich und selbstverständlich komplett wahnsinnig ist alles mit dabei, was Dir En Grey jemals angefasst haben.
1 Kommentar mit 2 Antworten
ich höre diru seit 15 jahren..und habe alle veränderungen verfolgt. und die waren nicht nur musikalischer art. sie waren auch optischer art. waren diru am anfang noch eine visu-kei band..was sie auch durch kleidung und aussehen ausdrückten..so haben sie sich heute in eine metal/rock band verwandelt..und drücken dies auch optisch aus.
Ich hab die das erste Mal vor 8 Jahren gehört... Würde das ganze eher als Screamo betiteln...
würde ich nicht.... weil die alten Songs sind noch ohne Screamo and growling sind (Alben wie Gauze , Macabre) .. und auf dem neuen Album Phalaris wechseln sich "normaler Gesang" und Screaming/Growling ab . Was Phalaris angeht : Allen voran ist die Erzählung vom bronzenen (ehernen) Stier bekannt, den der Künstler Perilaos für Phalaris hergestellt haben soll, um Fremdlinge und ihm verhasste Personen darin auf einem Feuer langsam zu rösten, wobei ihre Schmerzensschreie wie das Brüllen eines Stieres klangen. Als erstes Opfer soll Phalaris den Künstler selbst in den Leib des Stieres gesperrt haben.
Ich kann das neue Album auf jeden Fall empfehlen. Mir gefällt es sehr gut