laut.de-Biographie
Extol
Extol tauchen Ende 1993 erstmals namentlich auf. Schon einige Zeit zuvor haben David Husvik (Drums) und Christer Espevoll (Gitarre), die zu diesem Zeitpunkt beide 16 Jahre alt sind, zusammen durch die Gegend geholzt. Von einer Band kann man aber erst mit Einstieg des damals 14-jährigen Peter Espevoll (Christers Bruder) reden, der fortan ins Mikro röhrt. Um ihren ersten Gig im Mai des folgenden Jahres auch anständig über die Bühne zu bringen, steigt Eystein Holm am Bass ein. Das funktioniert ganz gut, doch nach und nach machen sie sich auf die Suche nach einem zweiten Gitarristen, um ihren Sound, eine Mischung aus Thrash, Death und leichten progressiven Anflügen, etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Diesen finden sie in Form von Emil Nikolaisen, der 1995 zur Band stößt.
Bereits mit ihrem zweiten Demo können sie die Aufmerksamkeit von Metal Blade erregen, gehen aber letztendlich leer aus. Als dann Basser Eystein seinen Dienst bei der Armee antritt, übernimmt Ole Børud seinen Job zunächst, obwohl er eigentlich bei seiner alten Band Schaliach Gitarrist ist. Nachdem sich Klampfer Emil irgendwann entscheidet, sich mehr um seine andere Band Royal zu kümmern, greift sich Ole wieder die Gitarre und auch Eystein ist am Bass dabei. In dieser Besetzung spielen sie ihr erstes, selbst finanziertes Album mit dem Namen "Burial" im Sommer '97 ein und bekommen fast die Motten, ehe das Teil über das schwedische Label Endtime Productions auf den Markt kommt.
Im selben Jahr spielen Extol auch schon in den USA, wo sie einen Lizenzvertrag bei Solid State Records unterschreiben. Japan zeigt ebenfalls Interesse, Avalon bekommen den Zuschlag für das Album. Warum Eystein ausgerechnet jetzt aussteigt, bleibt ein Rätsel, seinen Posten übernimmt jedenfalls Tor Magne Glidje, der eigentlich auch Gitarrist ist. Im Sommer '99 gehen sie mit Blindside und Grace For The Fallen wieder über den großen Teich und ziehen da eine kleinere Tour durch, nachdem sie im Frühjahr die EP "Mesmerized" veröffentlichen, auf der neben neuen Songs auch Remixe von Sanctum und Raison D'Être drauf sind.
Im Dezember 1999 nehmen sie "Undeceived" auf, das in Europa aber kaum vertrieben wird. Das Material ist bretthart, verzichtet aber dennoch nicht auf Melodien. Ole beschließt dennoch, sich mal auf andere Sachen zu konzentrieren, und kehrt Extol den Rücken. Somit folgt das gleiche Spiel wie bei Emil und Tor Magne steigt wieder zum Gitarristen auf. Den Viersaiter zupft jetzt Jon Robert Mjåland. Dann steht ein weiterer US-Abstecher an, bevor sie mit "Paralysis" ihre zweite EP aufnehmen und der Vertrag mit Endtime ausläuft. Diese EP erscheint ausschließlich in Schweden und ist inzwischen entsprechend rar.
Im Winter 2001 starten Extol ihre erste Europa-Tour und sehen im folgenden Jahr auch endlich ihr "Undeceived"-Album in ein paar Läden stehen. Dann stehen harte Verhandlungen mit potentiellen Labels an, Century Media bekommen schließlich den Zuschlag. In diesem Zuge krallen sie sich auch die Rechte an "Undeceived" und vertreiben das Teil europaweit. Ohne sich allzu lange auf ihren Lorbeeren auszuruhen, gehen die Jungs wieder an die Arbeit und holzen "Synergy" ein. Tor Magne hat in der Zwischenzeit auch wieder die Kurve gekratzt und konzentriert sich mehr auf seine Rockcombo Ganglión. Dafür ist aber Ole wieder zurückgekehrt und übernimmt ein paar Gesangsparts auf dem Album.
In bester Tradition von Bands wie Anacrusis, Watchtower oder gelegentlich auch Cynic brettern sie ein geniales Riff nach dem anderen durch die Speaker, und das mit einer technischen Finesse, die ihresgleichen sucht. Mit der Unterstützung einiger Gastmusiker und einem Cover von Hugh Syme (u.a. Rush, Megadeth oder Fates Warning) legen sie mit "Synergy" ein Album vor, das sich gewaschen hat. Was die Songs auf dem Kasten haben, zeigen Extol live in den USA mit The Agony Scene und in Europa mit Opeth.
Wer nun aber auf ein einigermaßen stabiles Bandgefüge hofft, sieht sich getäuscht. Die beiden Gitarristen Crister und Ole verabschieden sich nach den Tourneen und die Norweger stehen ohne Gitarristen da. Dafür stehen der alte Klampfer Tor Magne Glidje und Lengsel-Gitarrist Ole Halvard Sveen Gewehr bei Fuß. Der Einfluss der beiden scheint enorm zu sein, denn die musikalische Veränderung ist einschneidend. Die Songs sind geradliniger, lange nicht mehr so heavy und erinnern nicht selten an Tool, Deftones und vor allem Radiohead. "The Blueprint Dives" erscheint Mitte Januar 2005 und lässt die Fangemeinde gespalten zurück.
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