laut.de-Biographie
Fingathing
Fingathing sind die zwei gegensätzlichen Musikerpersönlichkeiten Peter Parker und Sneaky. Der eine entlockt zwei Turntables und einem Mischpult die unglaublichsten Sounds und Effekte. Der andere, ein klassisch ausgebildeter Basspieler, zupft an seinem Instrument, als sei er in einem anderen Universum zuhause. Beide zusammen nennen sich Fingathing und verarbeiten Elemente aus Hip Hop, Electro, Soul, Jazz, Funk, Easy Listening und Krautrock zu eigenwillig experimentellen und doch gleichzeitig auch zugänglichen, ja melodiösen Soundcollagen.
DJ Shadow, ebenfalls ein Hauptverdächtiger, wenn es darum geht, sich als großer Fusionator zu betätigen, zeigt sich vom Duo aus Manchester beeindruckt und nimmt sie mit ihrem zweiten Longplayer "Superhero Music" 2002 als Support-Act mit auf Tour. Das international äußerst positive Feedback auf das 2002er Album verhilft Fingathing zu Auftritten von Russland über Südafrika bis in die USA und Australien. Kaum Fleckchen auf dem Globus, das sich immun zeigt gegen das Groovepotpourri mit dem einzigartigen Beigeschmack aus Film- und Comiczitaten.
1997 treffen Parker und Grand Central Records Labelchef Mark Rae zum ersten Mal aufeinander. Der guckt sich bei der DMC DJ-Meisterschaft nach Talenten für einige Projekte seines Labels um. In Parker, der den zweiten Platz belegt, wird er fündig, und signt ihn gleich für sein Label. Dort soll er in ein Bandprojekt integriert werden, zu dem der klassisch ausgebildete Basspieler Sneaky bereits gehört. In den Probepausen jammen die beiden einfach drauf los und bemerken schnell, dass die Chemie stimmt. 1999 probieren die beiden ihre Musik erstmals live aus. Mit großen Erfolg und so beschließen sie ihre Sounds in Vinyl ritzen zu lassen.
Nach einem Testlauf mit der EP "2 Player" kommt im Dezember 2000 der erste Fingathing Longplayer mit dem ganz und gar unbescheidenen Titel "The Main Event" in die Geschäfte. Das Album wird hauptsächlich in Underground-Kreisen wahrgenommen, was sich mit dem Nachfolger "Superhero Music" schlagartig ändert. Nicht zuletzt wohl auch wegen den plastischen Coverartworks vom dritten 'Bandmitglied', dem Maler Chris Drury.
Dank der Unterstützung durch DJ Shadow wird ein breiteres Publikum auf das Duo aufmerksam, auch wenn Fingathing das Genre Hip Hop zu eng ist: "I think a lot of people don't understand the nature of hip-hop at all. If you try anything different in that genre of music you just get leapt on by people going 'that's not hip-hop'. I'm not really interested in any of that, I don't really want to be involved, leave us out of it.", geht Parker auf Distanz.
2004 stellen Fingating ihr bisher ambitioniertestes Projekt auf die Beine: das Album "Fingating And The Big Red Nebula Band". Eine musikalische Reise quer durch die Genres zu unerhörten Planeten und Kreaturen. Bei aller spacigen Abgehobenheit bleiben Parker und Sneaky, doch auf dem Boden und verstehen sich in erster Linie als Botschafter ihrer Musik ohne große Bedürfnisse: "We'll play anywhere. We're fine with cheap beer."
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