laut.de-Biographie
Flo Milli
Alabama geht öfter mal als Südstaaten-Erweiterung von Atlanta durch. Kaum einer weiß, dass sogar 1017-Urvater Gucci Mane eigentlich aus Alabama, nicht Michigan stammt. Trotzdem tut es dem Bundesstaat gut, im Windschatten der größten existierenden Trap-Metropole zu stehen. So beschreibt es zumindest Flo Milli, die vor allem vom ATL-Zeitgeist beeinflusst in den späten 2010ern beschließt, die Fahne für ihren Bundesstaat hochzuhalten.
Ihren Lieblingsrapper nennt sie Young Thug, ihre Inspiration reicht aber von T.I. bis Lil Baby. Die erste Rapperin, die für Alabama repräsentiert, schwimmt kopfüber im Atlanta-Zeitgeist. So ergibt es auch nur Sinn, dass ihre erste Single auf einem alten Playboi Carti-Beat entsteht, der sogar noch aus seinen Awful Records-Zeiten stammt. "Beef FloMix" entsteht allen Klischees gebührend: Sie wurde gerade bei McDonalds rausgeschmissen, hockt um vier Uhr morgens stoned in ihrem Kinderzimmer und rappt auf Soundcloud-Klassiker.
Schon ein dreißig-Sekunden-Snippet geht auf Instagram so steil, dass eine ganze Version des Songs unausweichlich wird. Die Nummer gerät in den TikTok-Mahlstrom und macht sie augenblicklich so populär, dass die Anfragen für Kollabos und Signings schneller einflattern, als sie sich an ihre neue Situation gewöhnen kann. Mit "In The Party" erscheint sofort eine neue Single, die das virale Potential sogar noch überbietet.
Darauf passiert, was mit den TikTok-Artists immer auf Anhieb passiert: Signing bei dem nächsten großen Label, das versucht, diese Jugend anzuzapfen und ein etwas zu schnell nachgereichtes Tape, das versucht, den Hype zu Münzgeld zu machen. "Ho, Why Is U Here?" kommt Sommer 2020 und klingt ungefähr so, wie man es erwartet hätte. Aber trotzdem: Die Grundlage für eine Karriere ist gesetzt. Mit Zusammenarbeiten mit Lil Baby, Rico Nasty und Yo Gotti am Horizont stehen die Sterne dafür gar nicht schlecht. Der Süden hält da eben zusammen.
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