laut.de-Kritik
Der Kerl ist so echt, wie er irre ist.
Review von Dani Fromm"Das Ding ist ... Tu doch einfach was du willst." Immo scheint seit F.A.B.-Tagen nie etwas wesentlich anderes getan zu haben. Der Kerl ist so echt, wie er irre ist; ihm verzeihe ich mühelos golden gelacktes Auftreten, das unübersichtlichste Cover-Artwork ever und den scheußlichsten Bademantel von allen. Immo darf sich das alles erlauben, meinetwegen auch noch mehr, denn Immo ist fuckin' funky.
Wir können uns jetzt alle erst mal zurücklehnen. Immo lässt uns nämlich sein bestes Stück ... hören. Dabei bin ich total unschlüssig, welches eigentlich zum solchen zu küren ist: Der Titeltrack "Grenzenlose Freiheit" fällt schon mal mit Sicherheit unter die Anwärter. Man meint, Immo habe sich eine komplette Bigband eingepackt, derart fett pumpt es aus den Boxen. Ein Blick auf das ellenlange Musiker-Line Up zeigt, dass die Realität gar nicht so weit davon entfernt liegt; die Drums verdrischt Immo allerdings höchstselbst. Die Nummer platzt nahezu vor Funkyness, wofür nicht zuletzt die grandiose Bläsertruppe sorgt. Ob man Immos Stimme nun mag oder nicht (überflüssig zu sagen, welcher Fraktion ich angehöre, nehme ich an?), man kann ihm nur schwer widersprechen: Das Zeug "swingt wie Erykah Badu", in der Tat. Ich möchte auf Dauer-Repeat stellen.
Zum Glück habe ich es nicht getan: "Wenn Du Meinst" oder "Wassolldassein?" erweisen sich als mindestens ebenso soulful, wenn auch bei letzterem der derbe Country-Einschlag im Refrain schon hart auf den guten Geschmack schlägt. Doch, wie gesagt: Immo darf alles, und der Rest des Stückes ist schlicht saucool, Cuts von DJ Rescue inklusive. "Klaren Schnaps, reinen Wein", mit diesem Freak trinke ich was auch immer, und das jederzeit. Knarzende Elektronik unterlegt den "Tu'esday Blues", der - wie jeder weiß - auch gerne mal die ganze Woche dauert, "Das Ding Ist..." erfreut mit jazzig-entspanntem Hintergrund. Das musikalische Handwerk bewegt sich durchgehend auf verblüffend hohem Niveau.
Stellenweise setzt sich Immo eher als Sänger denn als Rapper in Szene. So oder so klingt er stets, als hätte er ein Reibeisen gefressen, was auch einer Schnulze wie "Erst Wenn Die Liebe Stirbt" einen unwiderstehlichen Charme verleiht. Begleiten lässt sich Immo hier von ganz klassischen Background-Mädels - der Mann hat es geschafft, er kennt eben seine Bedürfnisse: "Ich brauche meine Ruhe. Und meine Konzentration." Wer nicht? Und hätten wir nicht - öfter als nur "Manches Mal" - "alle gern vier Blätter am Klee"?
Geht nicht immer, schon klar, aber auch für Tage voller "Weltschmerz" ist vorgesorgt: Ich musste zweimal hinhören, bis ich dahinter kam, dass mich die Melodie hier verteufelt an Laid Backs "Bakerman" erinnert. Mit dem Nachtzug kommt dann auch Clueso, bekanntermaßen Fachmann für "Gute Musik", diesmal mit "Musik Zum Glücklichsein" im Handgepäck. Hell yeah, genau das und nichts anderes liegt hier vor.
Ein träger Reggaegroove in "Dir Ist Zu Heiß", eine Stippvisite von Beatbox Eliot in "Get Up & Dance Now" - viele kleine und größere Späße stecken drin, in der "Grenzenlosen Freiheit". Wenn der Kopf noch funktioniert, und der Schädel nicht wie Abfluss verstopft ist, dann kann man ihn benutzen: "Setz Deinen Verstand Ein"! Noch nie trug ein siebenminütiger Track, der sich ausschließlich mit... hmm... sagen wir "fleischlichen Genüssen" befasst, einen passenderen Titel. Auch hier mischt Clueso mit. In Anbetracht der Tatsache, dass ich in diesen sieben Minuten gleich mehreren unbändigen Lachanfällen erlegen bin, möchte ich nach reiflicher Überlegung den Preis "Bestes Stück" doch hierher vergeben. Einspruch? Abgelehnt!
13 Kommentare
Dieses album find ich absolut genial... clueso is auch dabei, der hat bereits mit seiner "guten musik" aus meiner seele geträllert!
was gehtn eigentlich, nach welchen kriterien werden die reviews hier eigentlich an alben vergeben? Die AGGRO leude werden verissen obwohl sie auch ignoriert werden könnten und so ein album wird gerade mal erwähnt...
mozzov findet: schnell, schnell... grenzenlose freiheit review verfassen und online stellen... falls von den redakteuren keiner bock hat mach ichs..gratis... und werde versuchen objektiv zu sein.. was schwer wird, da diese musik mich aufgrund ihrer höchstgradigen anders- und abwechslungsheit gut drauf bringt.. denn es ist "musik zum glücklich sein"
nein du darfst hier keine renzension verfassen. nein wirklich nicht
hat sich immo eigentlich mal geoutet?
immo ist vor allem eins:
fuckin' funky!
WOOOOOORD!
Da kann ich mich der langen Lobesliste nur anschließen.
Als ich eines schönen Samstag Abends in's Berliner Lovelite stolperte, um mal zu gucken was da heute los ist, wurde ich mit einem genialen Fucking Funky Livebandspektakel für schlappe 5 Euren überrascht.
Der Club war gerade voll genug und nicht zum bersten überfüllt.
Und dieser I'mmo, der sympatischer Weise bei Universal Hausverbot hat... das muss man sich unbedingt reinziehen.
Ich kannte Immo vorher nur von seiner Colabo mit Jan Delay`s Sam Ragga Band.
Und erinnerte mich sofort an die Geile Stimme die Räppen und singen kann.
Als gegen Ende des Konzerts auch noch James Brown auf respektvolle Weise in einem Madley zusammen mit MC Hammer und den Beasty Boys verwurstet wurde, war meine Euphorie perfekt.
Netter Weise stand the Immo hemself nach der glühenden Performance mit einem kleinen CD-Täschchen am Ausgang und vertikte mir seinen Beiden Alben und die Single Grenzenlose Freiheit zum Freundschaftspreis.
Schluss mit dem MP3 geklaue.
Gute Musik muss unterstützt werden.
Hingehen!
Abfunken!
Spenden!
Mit nach Hause Nehmen! und
Weitersagen! (denn Universal tut das nicht!)
cu
Janbob