laut.de-Biographie
Flowing Tears
Unter dem ursprünglichen Namen Flowing Tears And Withered Flowers starten die Saarbrücker 1994 als Quintett. Namentlich sind das Sänger Manfred Bersin, die beiden Gitarristen Benjamin Buss und Björn Lorson, Drummer Christian Zimmer und Basser Frederic Lesny.
Diese versuchen sich in den Gefilden des Gothic Rock und zeigen dabei von Anfang an ein gewisses Potenzial. So ergattern sie nach zwei Demos einen Plattendeal mit dem italienischen Seven Art Music-Label und veröffentlichen 1996 bereits ihr Debüt "Swansongs". Zu der Zeit ist Björn jedoch schon nicht mehr mit dabei und seinen Job hat einfach Manfred mit übernommen.
Allerdings fehlt noch ein bisschen was und als es an die Arbeiten zum nächsten Album geht, hat Manfred den Job am Mikro an Sängerin Stefanie Duchêne übergeben. Sängerin Stefanie beeindruckt auf der Scheibe nicht nur mit ihrem Aussehen, sondern vor allem auch mit ihrer ausdrucksstarken Stimme, die deutlich dunkler ist, als die der typischen Gothic-Trällerliseln.
Auf ihre nächste Scheibe "Joy Parade" zeigen sie, dass die Dame ihren Platz in der Band mehr als nur verdient hat und bauen den Bekanntheitsgrad weiter aus. Für Drummer Christian ist inzwischen Eric Hilt dazu gestoßen und mit ihm punktet die junge Band auch im europäischen Ausland und findet bald in Italien und Griechenland ihre treusten Anhänger. Für "Joy Ride" gehen sie zusammen mit den Norwegern von The 3rd And The Mortal auf Europatour und fühlen sich dort sichtlich wohl. Nach dem Album trennen sich die Wege der Band und des Labels und sie bringen '99 die EP "Swallow" in Eigenregie heraus.
Die EP - auf der sich auch eine sehr gelungene Coverversion von New Orders "Love Will Tear Us Apart" befindet - und die Tatsache, dass sie auf dem "Unerhört"-Sampler des Rock Hards drauf sind, weckt die Aufmerksamkeit von Century Media. Diese schicken sie zunächst nochmal mit The Gathering auf Tour, ehe die Band mit Produzent Waldemar Sorychta (Samael/Lacuna Coil) ins Woodhouse Studio geht und "Jade" aufnimmt. Inzwischen haben sie sich mit Mike Volz noch einen festen Keyboarder dazu geholt.
Das Album erscheint unter dem gekürzten Namen "Flowing Tears" und klingt in etwa wie eine Mischung aus Tiamat, Paradise Lost und Pink Floyd, nur eben mit weiblichem Gesang. Mit dem neuen Label im Rücken steigern sie ihren Bekanntheitsgrad deutlich und gehen mit Therion und Voivod zusammen auf Tour.
Im Januar 2002 erscheint das vierte Album, und die Band präsentiert sich deutlich geschrumpft. Manfred und Mike haben die Band verlassen und für beide wurde kein Ersatz verpflichtet. Vielmehr spielt Benjamin die Keyboards alleine ein und kümmert sich auch komplett um die Gitarrenarbeit. "Serpentine" geht eine Spur rockiger zu Werke und zeigt die junge Band in Topform. An den Drums sitzt inzwischen Stefan Gemballa (u.a. Mercury Tide), denn auch Eric hat die Band aus persönlichen Gründen verlassen. Auf der anschließenden Tour mit Tiamat, auf der Stephanie einige Backing Vocals für die Schweden übernimmt, zeichnet sich schon ab, dass die Sängerin die Band verlassen wird, da sie sich auf ihre berufliche Karriere konzentrieren will.
Ersatz finden Flowing Tears in der ebenso hübschen wie talentierten jungen Helen Vogt. Nachdem sie mit ihr ein paar Konzerte erfolgreich hinter sich gebracht haben, geht es wieder ab in den Proberaum, denn der nächste Studiotermin ist auf den späten September angesetzt. Im März 2004 steht "Razorbliss" in den Läden. Waldemar Sorchyta zeichnet wieder für den - diesmal sehr basslastigen - Sound verantwortlich. Jedoch kann auch er nichts daran ändern, dass das Album das Niveau des Vorgängers nicht ganz erreicht. Auch die Herren der Schöpfung sind zu Kayalträgern geworden und legen inzwischen scheinbar mehr Wert auf breite Keyboardteppiche, als auch anständig rockende Songs.
Nachdem das Album raus ist, taucht die Band wieder aus dem Studio auf und betritt die Bühne. Flowing Tears spielen im Vorprogramm von My Dying Bride, supporten im März The Gathering und sind die nächsten zwei Monate mit After Forever auf Tour. Im Oktober 2004 dringt die traurige Nachricht an die Öffentlichkeit, dass die beiden ehemaligen Gründungsmitglieder Björn Lorson und Christian Zimmer, bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind.
Bevor es im Oktober und November auf Europa-Tour mit Samael geht, gibt Sängerin Helen ihre Stimme noch beim 'Female Voices Fest II' zum Besten, wo auch Nightwish und Epica auftreten. Dann wird es bis auf vereinzelte Konzerte etwas ruhiger um die Goth-Rocker. Was aber nicht bedeutet, dass sie untätig sind, denn ab Ende 2005 arbeiten Flowing Tears an ihrem neuen Album.
Allerdings geht der Deal mit Century Media flöten und sie müssen sich nach einem neuen Label umsehen. Dieses finden sie im britischen Ascendance Records Label, wo erst Mitte November 2007 "Invanity - Live In Berlin" erscheint. Dabei handelt es sich um die Aufnahmen eines semi-akustischen Konzerts in der Passionskirche in Berlin von 2004, bei dem sie nicht nur "Dead Skin Mask" von Slayer sondern auch "The Weeping Song" von Nick Cave zum Besten geben. Bei Letzterem steht Helen Johan Edlund von Tiamat zur Seite.
Das lange Warten auf ein neues Album hat erst Mitte November 2008 ein Ende. Nachdem sie im Mai ins Studio gehen, liefern sie Ende des Sommers das Konzeptalbum "Thy Kingdom Gone" ab, das die Band von einer ausgesprochen düsteren Seite zeigt. Der neue Basser David Kiefer ersetzt darauf den abgewanderten Frederic Lesny.
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