laut.de-Kritik
Fäuste hoch zu acht schnittigen Metal-Songs.
Review von Michael EdeleVom letzten Seven Witches-Album "Passage To The Other Side" war ich ja nicht übermäßig begeistert, klang mir das alles doch viel zu sehr nach Judas Priest. Folglich war ich auch nicht sonderlich aus dem Häuschen, als mir mit "Raise Your Fist To Metal" schon die nächste Frost-Scheibe auf den Schreibtisch flatterte.
Dieser Zustand relativierte sich schon nach den ersten paar Durchläufen, denn der Mann covert hier bei weitem nicht die Priester sondern legt acht schnittige Metal-Songs aufs Parkett, die sich wirklich hören lassen können. Um selbige plus eine selbst gesungene Ballade und ein etwas uninspiriertes aber technisch solides Solo zu vertonen, hat sich der sympathische Metalhead eine ganze Riege an Kollegen eingeladen, mit denen er das Album eingespielt hat.
Dabei beschränkt sich die Kooperation aber nicht nur auf das Einspielen, die jeweiligen Musiker konnten sich sogar noch gezielt am Songwriting beteiligen, was "Raise Your Fist To Metal" zu einer verdammt abwechslungsreichen Sache gemacht hat.
Mit zu den größten Überraschungen gehören für mich das von Ex-Annihilator-Frontröhre Joe Comeau eingesungene "The Chase", dessen Stimme man beinahe nicht erkennt und das krachige "What I Say", bei dem doch tatsächlich wie beim Opener "Stay" Harry Hess von Harem Scarem ins Mikro schreit. Sämtliche anderen Schreihälse sind in der Setlist aufgeführt und weisen keinen einzigen Ausfall auf.
Auch in musikalischer Hinsicht konnte Jack auf einige bekannte Größen zurück greifen, so standen ihm unter anderen Drummer Gonzo Sandoval (Armored Saint, Live After Death) oder die beiden Basser Mike Duda (W.A.S.P.) und Joey Vera (Fates Warning, Armored Saint und was weiß ich noch) zur Seite.
Letztendlich sind dabei neun Songs rausgekommen, die hauptsächlich im klassischen, amerikanischen Power Metal angesiedelt sind und jede Menge Spaß machen. Auch das abschließende Ratt-Cover "Lack Of Communication" kann sich mehr als hören lassen und macht klar, wie vielseitig der New Yorker eigentlich ist. Die Liebe zu jedem existierenden Metal-Klisichee (siehe Cover und Titel der Scheibe) kann man dem Mann wahrscheinlich eh nicht mehr austreiben und so sollte darüber einfach geflissentlich hinweg gesehen werden.
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