laut.de-Kritik

Mehr Melodie statt unbarmherziger Härte.

Review von

Ganz offensichtlich machen sich die Herren von Funker Vogt ernsthafte Gedanken darüber, wo sie ihr Kurs wohl hinführt. Wie sonst lässt sich ein Titel wie "Navigator" erklären? Dabei setzen sie eigentlich nur das fort, was sie mit "Survivor" angefangen haben: Sie entdecken das Prinzip der Eingängigkeit und Melodie für sich.

Damit machen sie sich nicht nur Freunde, denn gerade die Härte und das Rebellische an Funker Vogt hat viele erst zu Fans werden lassen. Harte und unbarmherzige Elektronik sucht man auf "Navigator" fast vergebens. Gelegentliche Gitarrenriffs von Neuklampfer Frank Schweigert machen den Kohl nicht wirklich fett. Zwar treten diese Element noch vereinzelt auf der Scheibe auf, sind aber schmerzlich zurückgegangen.

Versteht mich nicht falsch, ich habe absolut kein Problem damit, dass Jens verstärkt auf seine klare Singstimme zurückgreift und sie nicht mehr so stark verzerrt. Nur habe ich das Gefühl, dass die Band damit einige ihrer wichtigsten Trademarks einbüßt. Bei den härteren Nummern wie dem Opener "Killing Ground" oder der schon bekannten Single "Fallen Hero" fehlt mir die letzte Konsequenz, die den Song und seine Aussage direkt in die Hirnrinde hämmert.

Tanzbar sind die Nummern natürlich trotzdem und dafür bieten sie sich auch herrlich an. Das trifft auch auf "Friendly Fire" zu, trotz einer absoluten Kinderliedmelodie im Chorus. Auch mit "Für Dich" hab ich so meine Probleme, da die Gesangslinie ziemlich willkürlich erscheint. Die Schlichtheit des Textes ist jedoch nachvollziehbar, da Jens den Song für seinen Sohn geschrieben hat.

Nummern wie der Titeltrack oder auch "House Of Sorrows" und "Reject" sind bei weitem keine schlechten Songs. Nur würde ich sie musikalisch beinahe schon in der Futurepop Ecke ansiedeln. Allein die etwas härteren Beats sprechen dagegen, aber das auch nicht wirklich überall. Melodien spielen bei Funker Vogt anscheinend eine immer bedeutendere Rolle.

Mit "Vorwärts" rütteln sie noch einmal richtig auf. In punkto Härte haben sie nichts verlernt Wer sich davon live überzeugen will, kann das auf der Tour, die Ende September beginnt, ausführlich tun.

Trackliste

  1. 1. Killing Ground
  2. 2. Fallen Hero
  3. 3. No Tomorrow
  4. 4. Friendly Fire
  5. 5. Navigator
  6. 6. House Of Sorrows
  7. 7. Thoughts Of A Soldier
  8. 8. Stronghold
  9. 9. Starfighters
  10. 10. Reject
  11. 11. The End
  12. 12. Für Dich
  13. 13. Vorwärts!

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