laut.de-Biographie
G-Hot
Bei Aggro Berlin feiert man ihn als den "König der Metaphern": Im Gefolge seines Kumpels Fler gerät G-Hot in den Dunstkreis der selbsternannten Nummer 1 unter den Berliner Independent-Hip Hop-Labels. Seit November 2005 zählt er auch ganz offiziell zur best-promoteten Rap-Truppe der Hauptstadt.
Als Sohn eines deutsch-türkischen Ehepaares erblickt Gökhan Sensan 1983 das Licht der Welt. Er wächst, umgeben von vier Schwestern, in Berlin auf. Das Hip Hop-Fieber packt ihn früh. Die klassischen Einstiegsdrogen, Filme wie "Beat Street" oder "Wildstyle", lassen den Entschluss keimen: Das will ich auch. Mit 13 greift G-Hot, damals noch unter dem Pseudonym SPOK, zur Farbkanne.
Die infektiöse Kultur allerdings besitzt viele Facetten. Neben dem Writing faszinieren G-Hot seit jeher die Beats. Die ersten eigenen schraubt er mit etwa 15 Jahren zusammen. Er trifft auf Fler: Freundschaften unter Jungs halten für immer - oder zumindest bis zum ersten Beef. Ab sofort treten die beiden im Doppelpack an. G-Hot greift zum Mikrofon, beginnt zu freestylen, versucht sich am Beatboxing.
Schließlich dann der Wechsel zum Stift: Auf die ersten Texte folgt die Verlagerung des Schwerpunktes hin zum Sprechgesang. Schule? Interessiert niemanden, der wachsende Berliner Rap-Untergrund hat in den Augen eines hungrigen Buben mehr zu bieten. In Flers Fahrwasser entstehen Kontakte zu Aggro Berlin.
Im Jahr 2005 startet G-Hot den Ausbruch aus seinem Schattendasein. Fler und DJ Tomekk stellen ihre Neuentdeckung mit "Jump, Jump", der Verwurstung des sattsam bekannten Kriss Kross-Tracks, der Öffentlichkeit vor. Hier fragt man sich: Wer zum Teufel ist G-Hot? Das restliche Jahr bietet reichlich Gelegenheit zur Klärung des Sachverhalts: Der Track, zu finden auf Tomekks Album "Numma Eyns", schießt bis auf Platz drei der Charts.
G-Hot, gelegentlich auch als G-Hot Schröder geführt, reiht daraufhin Feature-Auftritt an Feature-Auftritt. Mit seinem Freund und Mentor Fler ist er auf dessen Single "A.G.G.R.O. / Nach Eigenen Regeln" zu hören. Auf Flers Debüt "Neue Deutsche Welle" ist er gleich mehrfach vertreten.
Aggro Berlin nimmt G-Hot unter Fittiche und Vertrag: Auf dem Label-Sampler "Aggro Ansage Nr. 5" läutet G-Hot mit B-Tight und Tony D die "Aggro Berlin Zeit" ein. Diese beiden holen den Kollegen für "So Fresh So Clean" auf "Heiße Ware" an Bord. Unter anderem tritt G-Hot auf dem MOK-"Badboys"-Mixtape, auf Flers "F.L.E.R. 90210" und "Trendsetter" und auf "Der Neue Standard" von den Beathoavenz in Erscheinung. In fast allen Fällen teilt er sich die Zeit am Mic mit Fler.
Der Februar 2006 sieht eine neue Paarung: G-Hot zieht gemeinsam mit Sido in den "Wahlkampf". In einer Reihe mit Fler und Tony D gießt er in "E.K.O. (Du Opfa Part II)" reichlich Hohn und Spott aus: Wer hier zur Zielscheibe wird, erklärt sich von selbst. Langsam reift die Zeit für einen Auftritt als Solist.
Im November erscheint als G-Hots Solo-Debüt sein Streettape "Aggrogant". "Das ist so wie ein Vorab-Album von mir", so G-Hot gegenüber bumbanet.de. "Es ist nicht nur plumper Battle, sondern ich habe mir da schon Gedanken drüber gemacht. Sido ist drauf, B-Tight ist mit drauf, Fler ist vier Mal drauf, dazu Bogy und mein Homeboy Boss Aro."
Ein Vorab-Album? Da darf man wohl mit weiteren Veröffentlichungn rechnen, für die sich G-Hot aber möglicherweise ein neues Label suchen muss. Einem Foren-Posting von Fler zufolge schmeißt Aggro Berlin den Rapper nämlich im Sommer 2007 aus "geschäftlichen und persönlichen" Gründen raus.
In einer offiziellen Pressemitteilung distanziert sich kurz darauf die gesamte Aggro Berlin Crew, Künstler und Mitarbeiter, von den Aussagen und Ansichten, die G-Hot in "Keine Toleranz" gemacht hat. Außerdem teilt das Label mit, dass G-Hot nicht mehr zu Aggro Berlin gehöre. Sein Vertrag sei schon im Herbst 2006 ausgelaufen und seither habe es keine geschäftlichen Beziehungen mehr gegeben: "Nachdem er und sein Partner vor ein paar Tagen den Titel "Keine Toleranz" im Internet veröffentlichten, haben wir ihm mitgeteilt, dass wir jede weitere Zusammenarbeit ausschließen", heißt es in der Pressemitteilung.
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