laut.de-Biographie
Genda
"Anders und unterschiedlich sein ist progressiv und fördernd für ein harmonisches Zusammensein", glaubt Ahmed Nyei alias Genda. Der Bonner Hip Hop-Poet mit liberianischen Wurzen legt großen Wert auf ein multikulturelles Miteinander. Das zeigt sich auch in seiner Musik.
Ahmed Nyei wird als Sohn liberianischer Eltern in Kairo geboren. Als die Familie nach Deutschland zieht, beginnt er, sich mehr und mehr für Musik zu interessieren. Zusammen mit seinem Bruder verfällt Ahmed bereits in frühen Jahren den Klängen von harten Beats und toughen Reimen: "Anfang der Neunziger sind wir beide total auf Kris Kross und Naughty By Nature abgefahren. Da ging alles los."
Gemeinsam beschließen die beiden Brüder, selbst in Aktion zu treten. Sie gründen die Band Moshadzz, bevor sich Ahmed der Bonner Hip Hop-Crew Franklinavenue anschließt. Zu Beginn des neuen Jahrtausends veröffentlicht er die ersten Mixtapes und macht sich in der regionalen Szene einen Namen.
Mittlerweile hat Ahmed den Namen Genda gewählt: "Ich habe mir damals alte NS-Filme mit Goebbels angeschaut. Goebbels war ja der Propaganda-Minister von Hitler. Da ich bekannt dafür war, dass ich in der Stadt alles wusste und Geschichten verbreite, hat man mich Propagenda genannt. Nach und nach hat sich das Propa aufgelöst und Genda ist eben übrig geblieben", berichtet der Rapper.
Im Jahr 2005 präsentiert Genda unter dem Titel "Gendas Landing" seinen ersten Longplayer. In der Folge tritt er auf Musikfestivals wie der Rheinkultur in Köln/Bonn, dem Splash! in Chemnitz oder dem Hip Hop Kemp bei Prag auf.
Drei Jahre später wandelt Genda mit seinem zweiten Album "Fingerprint" erstmals auf anderen musikalischen Pfaden. Die Texte werden tiefer, die Musik strukturierter. Genda beschränkt sich nicht mehr nur auf Hip Hop, sondern lässt auch andere Einflüsse, wie Soul , Jazz und Reggae mit in seine Arbeit einfließen.
Nach und nach schließen sich andre Musiker an. Mit Makeda Michalke (Gesang), Christian Klingler (Keyboard), Leif Bräutigam (Gitarre), Stefan Schönegg (Bass), Philipp Klahn (Drums) und Benjamin Akoutou (Percussion) entwickelt sich Genda zu einem kompletten Band-Projekt, das die unterschiedlichsten musikalischen Hintergründe zu einem neuen Ganzen vereint.
Die Band zeigt sich offen und neugierig. Jeder soll die Möglichkeit haben, an den internen Arbeitsprozessen mitzuwirken. So entsteht beispielsweise ein Cover Art-Event, bei dem die Deckblätter des neuen Albums individuell gestaltet werden. Auch für das erste Video zur Single "Different Faces", öffnen die Verantwortlichen Türen und Tore. Letztlich erwächst daraus eine globale Collage aus den Einsendungen privat aufgenommener Videosequenzen.
Der Single und dem Video dazu folgt im August 2013 das komplette Album "Follow My Footsteps". Ahmed Nyei empfindet das Ergebnis als weit mehr als nur Musik: "Dieses Album ist ein Projekt, bei dem viel mehr als nur musikalisches Verständnis ausgetauscht wurde. Man lernt vieles über sich selbst und andere, wie man Teil einer Gemeinschaft wird, und behält dennoch seinen eigenen Weg bei." Das wiederum charakterisiert Gendas Arbeit und seine Einstellung perfekt.
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