laut.de-Kritik
Von Elektronummern à la Kylie bis zu wildem Thrash-Punkrock.
Review von Vicky ButscherFür jeden etwas, für keinen alles!? Nach einem so relaxten Einstieg, wie ihn "Phazer Kidz In The Windy City" bietet, erwartet man zunächst fast ein Chill Out-Album. Wenn einen nicht schon "Children Of Telepathic Experiment", das Debüt der Australier, eines Besseren belehrt hätte. Damals wechselten sich Elektronummern mit wildem Thrash-Punkrock ab. Und der Stilmix ist auf dem aktuellen Album noch heftiger geworden.
Sogar Kylie Minogue haben sich Gerling ins Studio geholt, um mit ihr einen der schlechtesten Tracks des Albums aufzunehmen. Sowohl der zweite Track "Dust Me Selecta", als auch die Nummer "G-House Projekt" mit Kylie hören sich nach billigem, für die Chill-Areas der Großraumclubs gemachtem French House an. Mit diesem Album bemühen sich Gerling nach eigenen Angaben, Menschen mit verschiedenen Geschmäckern zusammen zu bringen.
In meinem Fall haben sie Glück, dass ich nach den zwei oben genannten Nummern überhaupt noch dabei bin. Was zu einem großen Teil daran liegt, dass sie zwischen die beiden billigen Nummern ein Stück aus Gitarren und Elektronik eingebaut haben, das geschickt auf dem Grad zwischen cheesy und Elektropunk balanciert. Von dieser Sorte gibt es, Gott sei Dank, noch mehrere Tracks.
Wie schon auf dem letzten Album sind hier feinste Indie-Nummern ("Fight Revolution Team") eingestreut, die weder die in diesem Genre gern benutze Streichersektion noch das obligatorische Handclapping auslassen. Diese Stücke beweisen das Gespür der Jungs für feine Melodien. Und dann schaffen sie es, in diesem Stil-Mischmasch doch noch etwas Unerwartetes unter zu bringen: "Brother Keith On Destruction Mountain (4001)" ist ein smooth gerapptes Stück mit Kool Keith am Mikrofon. Doch der Großteil des Albums dümpelt leider im Ozean der Stilvielfalt vor sich hin, wie erdrückt von Bergen von Samples.
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