laut.de-Biographie
Goatwhore
Eine ziemlich unattraktive Stripperin soll die vier Musiker aus New Orleans zum Bandnamen Goatwhore inspiriert haben. Ein anderer Einfluss für die Namensgebung sei Aleister Crowley gewesen. Der wollte, dass eine seiner Frauen ... die Ziegen ... na ja. Den Rest kann man sich bei Bedarf selbst ausmalen!
Goatwhore beginnen eigentlich als Nebenprojekt von Acid Bath. Vor besagtem Erlebnis nennt sich die Band noch Kilgore. Gitarrist Sammy Duet (Ex-Acid Bath, Ex-Crowbar), Ben Stout (Gitarre, Ex-Soilent Green) und Zak Nolan (Drums) beschließen, gemeinsam zu jammen. Als Acid Bath 1997 nach Bassist Audie Pitres Tod auseinander gehen, wird aus dem Nebenprojekt die Combo Goatwhore. Das erste Demo entsteht 1998 ("Serenades To The Tide Of Blood").
Zuwachs erhalten sie bald in Person von Patrick Bruders (Bass). Louis Ben Falgoust II (Vocals) stößt 2000 auf die Band. Es folgen einige lokale Gigs, bald gelten Goatwhore in ihrem Umkreis als Kult. Mit Rotten Records finden sie ein Label. Dort erscheint 2000 das erste Album unter dem Namen "The Eclipse Of Ages Into Black". Auf ihre Bockshörner schreiben sich die vier Musiker räudigen und fiesen Black Metal. Den schmettern sie in den nächsten zwei Jahren von diversen Konzertbühnen, u.a. mit Mortician, Immolation und GWAR.
2002 verlässt Duet Crowbar. Ben Stout steigt bei Goatwhore aus, Tim Holsinger ersetzt ihn. Falgoust beginnt eine Nebenbeschäftigung als Frontmann bei Soilent Green. Auf deren Tour hat Falgoust in der letzten Nacht einen Busunfall. Seine schweren Verletzungen, die ihn eine zeitlang an den Rollstuhl fesseln, werden im zweiten Album "Funeral Dirge For The Rotting Sun" (2003) verarbeitet. Dadurch fällt die Scheibe um einiges düsterer und langsamer aus.
Nach der Genesung Falgousts geht es sofort wieder auf Tour. Goatwhore stehen mit Kreator, Vader, Amon Amarth und Nile auf der Bühne. In Japan supporten sie Dark Funeral und Zyklon.
Im Jahr 2003 verlässt Tim die Band, ein Jahr später tun es ihm Zak Nolan und Pat Bruders gleich. Trotzdem unterzeichnen die US-amerikanischen Schwarzmetaller noch 2004 bei Metal Blade. Mit dem neuen Drummer Zack Simmons und Basser Nathan Bergeron nehmen sie das dritte Album "A Haunting Curse" auf. Der Name ist Programm: Wieder bleiben die Aufnahmen nicht von Zwischenfällen verschont, die Band muss vor Hurrican Katrina flüchten.
Trotzdem steht der dritte Silberling im September 2006 in den Läden. Im Sommer supporten sie Emperor bei deren LA-Gigs. Und für die Tour als Opener von Venom und Celtic Frost im Herbst stehen Goatwhore schon in den Startlöchern.
Als Quartett spielen sie 2009 "Carving Out The Eyes Of God" ein und präsentieren sich musikalisch deutlich gewandelt. Der Black Metal spielt nur noch eine untergeordnete Rolle und ist diversen Thrash und Sludge-Einflüssen gewichen. Der Erfolg der Scheibe bringt eine Teilnahme an der Ozzfest-Tour ein und erstmals geht es auch nach Australien und sogar zu Xbox 360/PlayStation 3-Ehren gelangen Goatwhore.
Der Wandel setzt sich 2012 auch auf "Blood For The Master" fort, wo sogar manch traditionelles Metal-Riff auftaucht. Am fiesen 'Gesang' von Fronter Louis hat sich derweil nichts geändert.
Faul auf dem Allerwertesten sitzen liegt den Südstaatlern natürlich weiterhin fern. So knallen sie den Fans bereits 2014 das neueste Album vor den Latz: "Constricting Rage Of The Merciless" nennt sich das neue Werk, dessen Entstehung wiederum von Produzent Erik Rutan überwacht wird. Um den massiven Sound der Band einzufangen, nimmt er alle Rhythmusgitarren, Drums und Bass analog auf 2-Inch-Tape auf. Zu hören gibt es die neuen Songs wie gewohnt auf Tour: Goatwhore sind Teil der Metal-Alliance-Tour mit Headliner Behemoth, Behemoth sowie 1349, Inquisition sowie Black Crown Initiate.
Bassist James Harvey sitzt jedoch Teile der Tour aus, um die Vaterfreuden zu genießen: Er will mehr Zeit mit seinem neugeborenen Sohnemann verbringen. Als Ersatz am Tieftöner heuern Goatwhore Robert Coleman an.
Pünktlich zu den Aufnahmen zum siebten Studioalbum "Vengeful Ascension" ist der Stammbassist wieder zur Stelle, doch die Rückkehr ist nicht von Dauer: Kurz darauf gibt Harvey seinen definitiven Ausstieg bekannt, Coleman bleibt der Band als festes Mitglied erhalten.
"Vengeful Ascension" erscheint 2017 und erhält durchwegs positive Kritiken. Ob das am Einsluss des neuen Produzenten Jarrett Pritchard liegt? Wer weiß, aber die Band ist von seiner Arbeit sehr angetan und setzt auch für das nächste Album auf ihn.
Bevor es so weit ist, steht aber natürlich wieder ausgiebiges Touren an – so lange es geht. Denn als sich ab 2019 das Coronavirus über den Erdball verbreitet zu einer Pandemie biblischen Ausmaßes auswächst, müssen auch die Teufelsanbeter aus New Orleans eine Zwangspause einlegen.
Album Nummer acht erscheint aus diesem Grund auch mit einem ungewohnt langen Abstand erst in der zweiten Jahreshälfte 2022. Der Titel "Angels Hung From The Arches Of Heaven" lässt bereits vermuten, wie es um die Gemütslage der Band bestellt ist: gewohnt angepisst. Die neuen Songs seien "düster, böse, furchteinflößend", umreißt es Gitarrist Sammy Duet.
Das unterstreicht: Auch nach 25 Jahren Bandgeschichte lodert das Feuer der Wut in Goatwhore noch immer hell.
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