Guido Möbius - " Though The Darkness Gathers"

Guido Möbius vielbeachtetes Album "Spirituals" wird auf "Though The Darkness Gathers" einer Remixbehandlung unterzogen. Man weiß nicht, ob das einem so recht sein soll, waren die Originale doch bereits fantastisch experimentell, tanzbar und aufregend. Will man sich das wirklich kaputtmixen lassen? Na gut, anhand der ebenfalls ziemlich anregenden Schar von Auserwählten leiht man den acht Remixen dann doch gern ein, zwei Ohren.

Kryptisch, zerbrochen präsentiert sich "More Evil Ways" in der Version von Senking. Dämonen schnauben, stöhnen, schauerlich schöne Geräusche machen sie so eindrücklich, dass einem Angst und Bange wird. Warum können die aktuellen Prodigy Sachen nicht so klingen? "Lappland Schneit" in der Bearbeitung von Rotaphon setzt hingegen auf Hörspielanmutung, Beatschnipsel und ein collagenartiges Arrangement. Muss man sich definitiv drauf einlassen, und auch dazu zu Joggen dürfte schwierig sein, aber so könnte sich das Kind von Aphex Twin, Jim Jarmusch und Björk anhören. Wenn es Musik machte. Man kann übrigens doch dazu joggen, aber halt mehr so ausdruckstanzmäßig.

Etwas geradliniger gehen die Sick Girls ihre Interpretation von "Everyday" an. Nämlich mittels Dubstep-Anklängen, tief gepitchter Vocals und fetter Claps. Hach, schön. Tiefe Subbässe massieren dazu das Sonnengeflecht, bis sich das nächste Level auftut. Aus Dubstep mach Breakbeat, sehr gekonnt und spannend eingesetzt. Der Track ist tanzbar und intelligent und dabei nicht "ver"trackt.

Daniel Padden durfte bei "Send The Ark" ans Mischpult und hat ein Ambient-Meisterwerk gezaubert. Padden hat sich auch den Zusatztitel des Albums, "Spirituals" zu Herzen genommen, seiner Version wohnt tatsächlich eine meditative Spiritualität inne, die einem ans Herz geht.

Alles in allem sind das acht wirklich liebevolle und detailverliebte Remixe, die dem ohnehin schon tollen Album noch einiges an Mehrwert hinzufügen.