laut.de-Biographie
Haito
Im frühen Mittelalter gehört der Mönch Walafried Strabo zu den bedeutendsten Dichtern des Abendlandes. Sein Heimatkloster liegt auf der Bodensee-Insel Reichenau. In zahlreichen Versen würdigt Strabo auch seinen Abt Haito. Jener mittelalterliche Kirchenmann ist der Namensgeber von Haito Göpfrich, der unweit der Reichenau in Konstanz zur Welt kommt und aufwächst. Dort kommt er Ende der 80er Jahre auch mit elektronischer Clubmusik in Berührung. Die beiden Kölner DJs Hans Nieswandt und Eric D. Clark legen dort auf und beeindrucken Haito nachhaltig.
Als er 1996 nach Berlin umzieht, sind die Weichen bereits auf Clubkultur gestellt. Und so dauert es nicht lang, bis er in Locations wie dem WMF auflegt. 1998 eröffnet der Casino Club, Göpfrich übernimmt dort die Rolle des Bookers und Residents. In den kommenden Jahren bereist Haito als Discjockey die verschiedensten Länder. Nach der Schließung des Casino Club ab 2003 tritt er immer stärker auch als Produzent in Erscheinung. Nach den beiden Projekten Göpfrich & Gerlach sowie Trash Mo Pet erscheinen seine ersten Soloreleases 2006 auf dem Label Spagat Music, das Haito zusammen mit Lexy betreibt.
Zwar stellen die beiden das Label 2007 vorrübergehend ein; der Solokarriere von Göpfrich tut das jedoch keinen Abbruch. Ab 2008 arbeitet Haito an seinem ersten Langspieler. Das Vinyl erscheint beim Kölner Label Kickboxer, wo sich Haito mit Produzenten wie Martin Eyerer, Audiofly, Frank Martiniq und Robert Babicz in bester Gesellschaft befindet.
Bis zum Albumrelease dauert es schließlich aber noch mehr als ein Jahr. Im September 2009 schließlich erscheint "Fait Lux", das Haito in den Monaten danach auch einer ausführlichen Tournee durch die Clubs live präsentiert.
Für Göpfrich ist der direkte Kontakt zum Publikum mit das Schönste am DJ-/Produzenten-Dasein. "Man kann am Wochenende direkt auschecken, ob das, was man unter der Woche produziert hat, auch wirklich knackt", sagt er in einem Interview. Gleichzeitig arbeitet der Umtriebige noch an weiteren Clubprojekten. Ein mönchsches Leben, soviel scheint gewiss, liegt Haito ganz im Gegensatz zu seinem Namensgeber fern.
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