laut.de-Biographie
Heiligenblut
In Kärnten liegt am Fuße des Großglockners ein Dörfchen namens Heiligenblut ("Österreichs schönstes Bergdorf"). Hier verdienen die Menschen mit Tourismus ihr Geld. Abfahrt, Rodeln und alles was sonst noch Schnee benötigt, ist hier angesagt. Warum sollte sich eine Band nach diesem Kaff benennen und damit sofort Assoziationen mit dem Metal-Bereich riskieren? Vor allem wenn sie gar nicht von dort, sondern aus einem anderen Nest, Eferdingen, kommt und der Bezug zu Headbangen und Metal gleich null ist!
Das österreichische Quintett spielt nämlich Rock, der sich in Elektrobetten wohlfühlt und sofort an The Notwist und Slut denken lässt. Wir schreiben das Jahr 1994: im Schlafzimmer ihres Keyboarders Heimo Emmerstorfer nimmt alles seinen Anfang, ein geeigneter Name lässt noch auf sich warten. Eine Fernsehsendung zur Adventszeit, die in besagtem Dorf spielt, steht Pate für die Namenstaufe. Lasst die Spiele beginnen!
1995 nehmen Heiligenblut im Proberaum das erste Demotape auf und schicken es jedem, der es hören möchte oder auch nicht. Immerhin öffnet die Aufnahme einige Pforten von Kellerclubs und Kneipen, in denen der Fünfer schließlich auftritt. Ende 1996 entsteht in den ATS-Studios das erste Album "Uppavolta", das ab April 1997 die österreichische Alternativeszene aufmischt. Airplay beim ultrahippen Radiosender FM4 stehen an der Tagesordnung, außerdem touren sie ausgiebig durch die Alpenrepublik.
1998 scheitern sie zwar im Rolling Stones-Support-Wettbewerb, doch die fünf lassen sich nicht entmutigen und 1998 eröffnen sie bereits für Bands und Künstler wie Aerosmith, Guano Apes, Live, Marilyn Manson oder Lenny Kravitz. 2002 streicht Bassist Erhard aus beruflichen Gründen die Segel und wird schließlich durch Peter Knollmüller ersetzt.
Im gleichen Jahr meldet sich Mario Thaler, der auch schon mit Slut, The Notwist und Console gearbeitet hatte, bei Heiligenblut und lädt die Band in sein Weilheimer Uphon Studio ein. Dort entsteht "One Zero Love", den letzte Schliff erfährt die Platte in Düsseldorf. In Österreich wandert das Werk bereits 2003 in die Regale der Plattenläden, die entspannte Single "Keep Walking" läuft bei FM4 rauf und runter. Der Release des Albums in Deutschland geht allerdings erst 2005 über die Bühne.
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