laut.de-Biographie
Hiltmeyer Inc.
"I come from München Sendling and I don't give a fuck!" So der Titel der ersten Veröffentlichung von Hiltmeyer Inc. alias Alex Hofmann, Sohn eines in Bayern hängengebliebenen Ex-Soldaten der US-Armee und einer Münchnerin.
Als Resultat dieser offenbar nicht gerade glücklich verlaufenen Liaison kommt er zunächst in verschiedenen Kinderheimen unter, und wächst unter der Obhut von Großmutter Hiltmeyer im Stadtteil Sendling auf. Die übrigens, schön klischeehaft, jahrzehntelang im hiesigen Hofbräuhaus sowie auf der "Wiesn" bedient.
Bereits im Alter von neun Jahren besitzt Hofmann seine erste Platte von Elvis Presley, zu der in den folgenden fünf Jahren über 50 weitere hinzukommen. Mit 15 verkauft Hofmann seine Plattensammlung allerdings wieder, um sich seinem neuen Faible, dem sogenannten "Cosmic Sound" zu widmen: Ein neuartiger Party- und DJ-Stil, der Anfang der 1980er Jahre in Norditalien entsteht und seinen Namen einer Disco am Lago di Garda verdankt.
Als einer der Hauptprotagonisten gilt der DJ Claudio Baldelli. Cosmic fällt durch eine eigenwillige Auswahl auf: Ambient, Reggae, Afro, Jazz oder Brasil werden mit elektronischen Stilrichtungen (Electro, Disco oder Techno) zusammengesetzt und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten abgespielt. Der DJ verpasst dem Ganzen durch seinen Mix ein neues Erscheinungsbild. In Italien eigentlich als Afro bezeichnet, findet Cosmic auch über Österreich hinweg bis in den oberbayerischen Raum Anhänger.
Zuhause in München zählt Hofmann zwischenzeitlich zu den fähigsten Plattenhändlern für Vinyl-Raritäten. Diesen Job gibt er allerdings wieder auf und macht sich lieber in der lokalen Clubszene als DJ einen Namen. So steht er ebenso regelmäßig hinter den Plattentellern bei den Gommagang-Parties von Jonas Imbery und Mathias Modica (auch als Munk bekannt). Die beiden Betreiber des feinen Labels Gomma veröffentlichen 2004 seine bereits erwähnte Debüt-Single und greifen ihm ebenso bei der Produktion seines ersten Albums "Sendling 70" unter die Arme, das im Februar 2005 erscheint: Hiltmeyer Inc. verpasst dem Cosmic Sound eine Frischzellenkur mit technoider Note.
In der Folgezeit wird es ruhig um den Münchner. Seine Homepage verzeichnet nur noch bis Anfang 2006 Einträge unter der Rubrik Dates. Seit Juli 2007 ist Hiltmeyer Inc. dafür mit einem spärlichen Myspace-Auftritt präsent.
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