laut.de-Kritik
Wenn nicht immer wieder diese Texte wären ...
Review von Michael EdeleSo ganz kommt der gute Piet wohl nicht vom Thema Science Fiction weg. Ist ja auch nicht verwerflich, schließlich gibt es nicht nur im Romanheft-Bereich neben Perry Rhodan noch ein paar gute Ansätze und Ideen.
Der Thematik widmet er sich nach dem Intro ausgiebig in "The Savior" und reitet jedes Klischee verbal zu Tode, bis einem das Pferd unterm Arsch zusammen bricht. Für Piet allerdings kein Grund, sich zu schämen, wie er bereits im Interview zu "Battering Ram" verkündete. Schließlich spielen Iron Savior lupenreinen Power Metal und da gehört ein gewisser Grundwortschatz nun mal zum guten Ton.
Entsprechend kann man über Texte wie in "Heavy Metal Never Dies" durchaus lächeln. Tatsache ist nun einmal, dass der Sänger und Gitarrist sein Genre liebt und lebt und es entsprechend bedient. Musikalisch bewegen sich die Hamburger also nach wie vor in der Schnittmenge aus Helloween und alten Blind Guardian. Dass Piet stimmlich hin und wieder an deren Hansi erinnert, schadet schließlich auch nicht.
Dabei ist der Mann als Sänger durchaus eigenständig genug, um den Songs jederzeit seinen Stempel aufzudrücken. Bei den schnelleren Nummern wie "Starlight", "Moment In Time" und natürlich dem treffend betitelten "Faster Than All" passt Piets Stimme herrlich zum Sound seiner Truppe. Bei Zweitgenannten setzt sich der zurück gekehrte Basser Jan S. Eckert zum ersten Mal markant in Szene setzt.
Auch beim epische "Hall Of The Heroes" - live bestimmt eine Granate - passt das sehr gut. Wenn da nicht immer wieder diese Texte wären, die einem zum Teil das Zahnfleisch bis unter die Nase zurückziehen. "Before The Pain" geht dann leider gar nicht mehr, denn die Ballade schliddert dermaßen durch Schmalz, dass wohl auch der treueste aller True Metal-Krieger die Axt über die Schulter schwingt und im Laufschritt das Weite sucht.
Iron Savior sehen die Sache recht pragmatisch. Sie wissen um ihr Publikum, und dieses wird mit "The Landing" bestens bedient. Wer sich mit den typischen True Metal-Klischees etwas schwer tut, der wird mit der Scheibe vermutlich weniger glücklich werden.
1 Kommentar
"Bei Zweitgenannten setzt sich der zurück gekehrte Basser Jan S. Eckert zum ersten Mal markant in Szene setzt."
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Auch beim epische "Hall Of The Heroes"
Das sollte überarbeitet werden. Ansonsten gute Rezi!